Für einen guten Start in die Schulzeit
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Um allen Kindergartenkindern gleiche Chancen beim Einstieg in die Schule zu ermöglichen, bietet das Amt für Tagesbetreuung gemeinsam mit dem Amt für Jugend und Familie seit 2001 die Präventionsmaßnahme "Hören, lauschen, lernen" an.
Aktuell erhielten 21 neu ausgebildete Fachkräfte aus Kindergärten und Kindertagesstätten ein Zertifikat, das ihnen bestätigt, nun anerkannte "Trainerin bzw. Trainer für phonologische Bewusstheit" zu sein. Überreicht wurden die Dokumente durch Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, der derzeit für die Kindertageseinrichtungen in der Stadt Regensburg zuständig ist, und die für das Amt für Jugend und Familie verantwortliche Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.
Kinder erwerben ihre phonologische Bewusstheit meist spielerisch im Vorschulalter: Sie singen, lieben Kreis- und Reigenspielen, machen Klatschspiele, zählen beim rhythmischen Ballprellen wie auch beim Klassiker Gummitwist - und trainieren so die Fähigkeit, sich die Lautstruktur der Sprache zu erschließen. Fachleute nennen diese komplexe Fähigkeit "phonologische Bewusstheit". Doch einigen Kindern ist diese Entwicklung aus ungeklärten Gründen verwehrt. Sie erkennen keine Reime und auch das Zerlegen von Sprache in Silben gelingt nicht sicher. Sie können aus dem Sprachfluss keine Einzellaute heraushören, was z.B. dazu führt, dass sie nicht sagen können, mit welchem Laut ihr Name anfängt.
Kommt solch ein Kind in die Schule, hat es von Anfang an schlechtere Chancen, das Lesen und Schreiben zu lernen. Die Lehrerin erklärt die Buchstaben mit Hilfe einer Anlauttabelle - auf einer Anlauttabelle ist jedem Buchstaben ein Bild zugeordnet: "Schau, das ist ein "M"! "M" - hörst du am Anfang von '"Maus", wie auf diesem kleinen Bild hier? Kannst du Mama schreiben? "M" hörst du am Anfang von "Maus". Also schreibst du zuerst "M". Das "A" hörst du am Anfang von "Affe". Also schreibst du nun "A". Jetzt kannst du ganz allein Mama schreiben: M A M A." Beim Schreiben genau wie beim Lesen muss das Kind jedem Laut ein Zeichen zuordnen und umgekehrt. Und was soll ein Kind machen, wenn es die einzelnen Laute nicht sicher heraushören kann?
Um der Entwicklung dieser Kinder auf die Sprünge zu helfen, wurden im vergangenen Kindergartenjahr 876 Regensburger Kinder in 43 Regensburger Kindergärten und Kindertagesstätten vor ihrer Einschulung gesichtet, um zu erkennen, wer diesen besonderen Unterstützungsbedarf hat. 76 Vorschüler haben dann in ihrer Kindertagesstätte mit einer entsprechend ausgebildeten Trainerin zwanzig Wochen lang jeden Tag spezielle Sprachspiele zur Förderung der phonologischen Bewusstheit gemacht.
Die Sichtung dieser Kinder wird durch die Zusammenarbeit der drei Erziehungsberatungsstellen in Regensburg möglich.
Jedes Jahr seit 2001 werden in Regensburg Erzieherinnen und Erzieher zu "Trainerinnen und Trainern für phonologischen Bewusstheit" ausgebildet, um diese intensive Förderung qualifiziert durchzuführen zu können.
"Dass Sie neben den zahlreichen Aufgaben, die Sie als Erzieherinnen und Erzieher tagtäglich zu bewältigen haben, noch dieses zusätzliche Angebot für unsere Kinder vorhalten, dafür haben Sie meinen größten Respekt", merkte Oberbürgermeister Joachim Wolbergs bei der Überreichung der Zertifikate an. Auch Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer bedankte sich bei allen Beteiligten an "dieser großartigen Kooperation zwischen den Erziehungsberatungsstellen und den Kindertagesstätten. Ohne Ihr Engagement hätte viele Kinder geringere Bildungschancen!"
Zertifiziert wurden Dilan Bekler, Janina Bohrer, Britta Elting-Wildner, Stefanie Hamberger, Felicitas Lattner, Barbara Pfeiffer, Jessica Rehm, Magrit Scheuerer, Christine Schindler und Michaela Stenz. Sie kommen aus sechs verschiedenen städtischen Einrichtungen und aus der Kindertagesstätte "BMW-Strolche". Auch Mitarbeiterinnen von fünf evangelischen und von drei katholischen Kindertagesstätten erhielten Zertifikate: Eveline Beck, Angelika Biedermann, Raphaela Geß, Christina Krapf, Susanne Kuypers, Sandra Peters, Julia Schmid, Angela Schmitt, Irmgard Sombach, Maria Stöber und Christine Witzmann.
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Bild: Stadt Regensburg