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Wir nehmen den heutigen Tag der Armut zum Anlass, um auf ein gewaltiges Problem in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen ? Altersarmut. Selbst nach jahrelanger Arbeit oder Kindererziehung ist es vielen nicht möglich, ihr Lebensalter angemessen und finanziell sorgenfrei verbringen zu können.

Doch Armut, was heißt das? Viele bringen damit den Mangel an Geld oder Besitztümer in Verbindung. Aber hinter dieser Problematik steckt noch viel mehr! Armut kann auch das Fehlen sozialer Kontakte bedeuten. Vor allem im Alter sind Menschen häufig von Einsamkeit und Isolation betroffen. Kinder sind bereits aus dem Haus oder weggezogen und Partner sowie Bekannte verstorben. Mit einer geringen Rente schlagen sie sich nun Monat für Monat durch den Alltag.

In Regensburg versucht die soziale Einrichtung "Strohhalm" unter anderem auch, diesen Leuten unter die Arme zu greifen. Die 83-jährige, alleinstehende Hannah besucht seit rund 10 Jahren regelmäßig den Strohhalm. Mithilfe dieser Institution ist es ihr möglich, mit ihrer geringen Rente von 800 Euro leichter um die Runden zu kommen. Täglich erhält sie dort warme und frische Mahlzeiten für wenig Geld. Ebenso kann sie dort das Angebot der kostenlosen Kleiderkammer nutzen.

Doch fast noch wichtiger als der finanzielle Aspekt ist für die Alleinstehende das Knüpfen sozialer Kontakte. Im Strohhalm trifft Hannah auf Gleichgesinnte, mit denen sie Kaffee trinkt, ratscht und einfach zusammen sitzt. Auch an Familienfesten, wie Weihnachten, spendet die soziale Einrichtung Gemeinschaft, damit niemand allein sein muss. Ein Leben lang steckte Hannah in zerrütteten Familienverhältnissen und empfindet nun erstmals ein Zugehörigkeitsgefühl. Daher übernimmt sie auch gerne kleinere Aufgaben, wie Gemüse putzen oder abspülen. Diese halten sie aktiv und geben ihr das Gefühl, gebraucht zu werden.

Diese aus dem Regensburger Alltag gegriffene Lebensgeschichte zeigt, wie wichtig solche sozialen Institutionen für Bedürftige sind. Jeder kann in irgendeiner Weise helfen, sei es das Spenden von Sachgütern oder auch nur ein Besuch mit einem selbst gebackenen Kuchen. Die Freude darüber wird dort auf beiden Seiten groß sein.

Text & Bild: Simone Laschinger und Franziska Hiendlmayr

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