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Das Wort ist in allem Munde und jetzt zur kalten Jahreshälfte bekommen wir ihn besonders zu spüren: Den Klimawandel. Denn ist es nicht ungewöhnlich mild draußen? Auch Deutschland spürt die globale Erderwärmung. Besonders dieses Jahr verzeichneten die Wetterstationen besonders rekordverdächtige Temperaturen. Was ist Klimawandel und was tut die Stadt Regensburg für ein ausgewogenes Klima?

Das Jahr 2014 scheint zu einem Rekordjahr zu werden, zumindest was überdurchschnittliche Temperaturen betreffen. Nach der DWD-Statistik (Deutscher Wetterdienst) waren dieses Jahr alle Monate bis auf August wärmer als gewöhnlicher: Während Februar, März und April mit 3,5-3,9 Grad und sogar der Oktober mit 2,9 Grad zu mild ausfielen, war gerade der August ein halbes Grad kühler. Prognosen für den Dezember möchten die Meteorologen noch nicht anstellen, aber möglich ist bei der Temperaturachterbahn alles, auch ein eisigkalter.

Wieso Erderwärmung?

Schuld an den weltweit gestiegenen Temperaturen ist die erhöhte Konzentration an Treibhausgasen wie dem CO2, welche durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe wie Erdöl oder Kohle verursacht wird.

Der Treibhauseffekt, von welchem alle sprechen, ist grundsätzlich einmal lebensnotwendig. Dank der Erdatmosphäre mit Wasserdampf, CO2, und anderen Spurengasen wird die Sonnenstrahlung von der Erde nur teilweise ins All zurückreflektiert.   Die Atmosphäre wirkt wie ein Glashaus, ohne welches sich kein Leben entwickeln hätte können, da es ohne die Sonnenstrahlen viel zu kalt wäre. Doch schon kleine Mengen an zusätzlichen Treibhausgasen wie CO2 können weite Konsequenzen nach sich ziehen, da diese die Sonnenwärme zurückhalten. Der größte Anteil an Kohlenstoffdioxid stammt aus einem natürlichen Kreislauf, auf welchen der Mensch keinen Einfluss hat. Doch seit Beginn der Industriellen Revolution werden zusätzliche Treibhausgase von Menschenhand in die Atmosphäre freigegeben. Durch Autofahren und Rodungen von Wäldern, vor allem der Tropenwälder in Südamerika und Indonesien werden große Mengen an Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Zusätzlich schädigend ist in der industriellen Landwirtschaft der Einsatz von Maschinen, Pestiziden und Kunstdüngern. Chemische Stickstoffdünger sind verantwortlich für das klimaschädliche Lachgas, Massen- und Intensivtierhaltungen erhöhen den Anteil des Treibhausgases Methan.

Welche Auswirkungen bringt der Klimawandel mit sich?

Die Folgen des Klimawandels unterscheiden sich von Region zu Region. In manchen steigen die Temperaturen immer mehr an, in anderen wird es trockener oder feuchter. Weltweit gesehen werden Wetterextreme zunehmen, das heißt, mit starken Regenfällen oder langen Trockenperioden muss immer öfter gerechnet werden. Überflutungen werden zur Bedrohungen für Küstenstädte, denn die Gletscher schmelzen in den steigenden Temperaturen, was die Meeresspiegel anhebt. Die erhöhten Wassertemperaturen der Ozeane erleichtert die Entstehung von Stürmen. Weltweit soll aktuellen Schätzungen zufolge die Temperatur bis 2050 um bis zu 4,5°C ansteigen.

Die Pflanzen- und Tierwelt wird ebenso beeinflusst. Je nach Anpassungsgeschwindigkeiten können sich Arten verbreiten oder aber ganz verschwinden.

Die Folgen für Deutschland

Die gravierenden Überschwemmungen, wie man sie im vorangegangenen Jahr in Deutschland erlebt hat, werden in Zukunft häufiger auftreten. Außerdem nimmt die Sturmbildung über der Nordsee zu. Während die Sommer im Osten Deutschlands trockener werden und in Norddeutschland die Niederschläge um ca. die Hälfte abnehmen, steigen dort und im Alpenvorland die Temperaturen. An den Küsten bleibt es jedoch kühl.

Und speziell in Bayern?

Am Klimawandel wird in Bayern seit 1990 geforscht. Diverse Forschungsverbände wurden gegründet, die sich mit den Folgen der globalen Erwärmung auf Tiere, Pflanzen und Umwelt auseinandersetzen. Rückblickend zeigt sich für das 20. Jahrhundert, vergleichbar mit Deutschland, in Bayern ein Temperaturanstieg um ca. 1 Grad. Vor allem die Winter verzeichnen einen starken Anstieg. Im Durchschnitt blieb der Jahresniederschlag unverändert, nur eine Verlagerung zwischen den Jahreszeiten konnte gemessen werden, was sich beispielsweise an einem trockeneren Frühjahr in östlichen Regionen äußert. Wechselhafte Witterungen nehmen zu, was die Entstehung extremer Wettereignisse fördert.

Regionale Unterschiede

Weil der Freistaat eine hohe landschaftliche Diversität aufweist, werden die Auswirkungen des Klimawandels dementsprechend auch regional sehr unterschiedlich ausfallen. So sind der Alpenraum, die Mittelgebirge sowie die größeren Flusstäler besonders anfällig gegenüber klimatischen Ereignissen. Nach Analysen des Max-Planck-Instituts für Meteorologie wird besonders im Westen und Süden Bayerns die Jahresmitteltemperatur bis 2100 bis zu 4 Grad zunehmen. Ergebnisse der Kooperation KIWA (Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft) verweisen auf eine Zunahme bis zu 50 Prozent der Sommer- und heißen Tage und auf einen deutlichen Rückgang der Frost- und Eistage, was zu weniger Schnee führt.

Einflüsse auf die Artenvielfalt

Die neuen klimatischen Bedingungen wirken sich auch auf die Tier- und Pflanzenwelt aus. Blumen, die eigentlich in höheren Lagen gedeihen, versuchen den milder werdenden Temperaturen in höhere, kalte Lagen zu entfliehen. Arten, die bisher nur in tieferen Lagen lebensfähig waren, können ihren Lebensraum ausweiten und verdrängen so die anderen, die irgendwann nicht mehr nach oben ausweichen können. Die wärmeren Temperaturen im Winter begünstigen die Nahrungsversorgung auch während dieser Jahreszeit und mehr Standvögel überleben zum Beispiel den Winter und besetzen im Frühjahr die Brutplätze, noch bevor Langstreckenvögel ankommen. So wird Süd- und Südostbayern fünf bis 15 Prozent seiner Pflanzen- und Tierarten verlieren, während im restlichen Freistaat mehr Arten hinzukommen.

Regensburg ? Engagement für den Klimaschutz

Die Stadt ist seit 1992 Mitglied beim Klimabündnis der europäischen Städte. Neben der Teilnahme an verschiedenen internationalen Projekten zum Thema Energie engagiert sich die Stadt mit eigenen Programmen und Ausstellungen für mehr Energiebewusstsein. Ihre Maßnahmen der Energieeinsparung tragen sehr zum Klimaschutz bei, da konventionelle Energieerzeugung Schadstoffe an die Umwelt abgibt. So verfolgt die Stadt neben einem reduzierten Einsatz von Energie auch zahlreiche Maßnahmen zur Luftreinhaltung.

Im Bereich Verkehr möchte die Stadt unter anderem das Radfahren komfortabler und sicherer machen, zum Beispiel mit mehr Abstellplätzen und abgesenkten Bordsteinen. Beim Häuserbau wird auf eine Südorientierung geachtet, damit Dachflächen optimal für Solaranlagen genutzt werden können und Straßenbeleuchtungen werden Schritt für Schritt auf moderne LED-Technik umgestellt.

2010 gewann die Stadt den "Lammsbräu Nachhaltigkeitspreis" in der Kategorie "Unternehmen".

Seit 2002 wird der bundesweite Nachhaltigkeitspreis jährlich an Projekte überreicht, die ökologische und soziale Verbesserungen erreicht haben und nachhaltige Wirtschaftlichkeit fördern. Die Stadt erhielt den Preis für ihr Öko-Schulprogramm. Mit dem 1999 eingeführten Programm werden drei Ziele verfolgt: Erstens der sparsame Umgang mit Energie und Ressourcen, zweitens Schüler durch praktische Projekte zeigen, wie durch bewusstes Handeln Energie zu sparen ist und schließlich das Sparen von Geld für Betriebsmittel, um in zusätzliche Energiesparmaßnahmen zu reinvestieren.


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Foto: S. Hofschlaeger  / pixelio.de

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