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Ein falscher Handgriff und sie müssen mit ihrem Leben bezahlen: Sprengmeister. Den ganzen Tag ist höchste Konzentration gefragt, jeder Schritt sollte gut durchdacht sein ? denn der Umgang mit Dynamit ist gefährlich. Ein unachtsamer Moment kann schreckliche Konsequenzen nach sich ziehen. Trotzdem: Martin Tietjen arbeitet schon seit 12 Jahren als Truppführer in der Kampfmittelbeseitigung.

"Sprengmeister ist eigentlich nicht der richtige Berufsbegriff ? wir sind Truppführer in der Kampfmittelbeseitigung. Allerdings klingt Sprengmeister etwas aufregender, insofern schmunzeln wir und nicken dabei", erklärt Martin Tietjen. Hochexplosive Stoffe gehören zu seinem Alltag, mit der Zeit entwickelt man das richtige Gespür und weiß, wie der Sprengstoff in den verschiedenen Situationen unter bestimmten Bedingungen reagiert. "Angst wäre hier auch fehl am Platz und kontraproduktiv. Wir sehen die Aufgabe etwas technischer. So beurteilen wir auch die Situation, wenn wir zu einem Einsatz gerufen werden." Fallen doch mal Zweifel an, dann ziehen Tietjen und sein Team weitere Kollegen dazu, mit denen sie sich besprechen können.

Mittlerweile arbeitet Tietjen schon seit sechs Jahren bei der Firma Tauber in München, die für den gesamten Freistaat Bayern beauftragt wird. Auf Sprengungen, Entschärfungen von Munition und die Beseitigung aufgefundener Kampfmittel liegen die Schwerpunkte. Dabei unterstützen die Sprengmeister vor allem die örtlichen Sicherheitsbehörden und die Polizei bei der Abwehr von Gefahren, wie zum Beispiel Hinterlassenschaften des zweiten Weltkrieges. Das Wichtigste bei alle dem: "Wir tragen die Verantwortung für unsere Kollegen und müssen für einen reibungslosen Tagesablauf sorgen", weiß Tietjen. "Jeder wird an solch eine Sache herangeführt, das heißt, man lernt die Verantwortung Schritt für Schritt zu tragen." Und genau das ist es, was man für diesen Beruf mitbringen muss: "Verantwortungsbewusstsein, Einsatzfreudigkeit und vor allem Vertrauen in die Kollegen."


Im vergangenen Jahr half der Experte bei über 900 Einsätzen in Bayern mit, mehr als 50 Tonnen Munition wurden dabei abgeholt. "Sprengungen sind eigentlich sehr selten nötig." Doch wie läuft ein solcher Einsatz überhaupt ab? "Wir bekommen die Meldung zum Beispiel durch die Polizei, fahren vor Ort und schätzen die Lage ein. Im Idealfall verpacken wir die Munition und bringen sie an einen sicheren Ort." Gerade am Anfang seiner Karriere spürte Tietjen Aufregung und Nervosität vor jedem Einsatz. "Im Laufe der Jahre kommt da entsprechende Erfahrung im Umgang mit den Materialien hinzu."

Trotzdem, egal wie hoch die Sicherheitsvorkehrungen sind ? ein Restrisiko bleibt immer. "Zu meiner Zeit in Bayern ist bei Einsätzen Gottseidank nie etwas schiefgelaufen. Allerdings gab es anderswo sogar Tote..." Tietjen ist sich der Gefahr seines Berufes bewusst, dennoch hat er als Truppführer in der Kampfmittelbeseitigung einen Job gefunden, der ihn herausfordert. Jeden Tag auf's Neue.

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Bild: Lacroix / Bigstock

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