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Die Terre-des-Femmes-Fahnen wurden am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen vor dem Landratsamt Regensburg sowie in der Gemeinde Pettendorf gehisst. Sie stehen für  "Nein zu Gewalt an Frauen ? frei leben ohne Gewalt". Begleitet haben diesen feierlichen Akt Landrätin Tanja Schweiger, Pettendorfs Bürgermeister Eduard Obermeier sowie die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Maria-Luise Rogowsky, die diesen Abend organisiert hatte.

Anschließend gaben Fachexperten Auskünfte über Hilfsangebote zum Thema häusliche Gewalt. "In Bayern gibt es derzeit 35 Frauenhäuser, die chronisch überfüllt sind. Die Wartelisten sind lang", informierte Bürgermeister Obermeier. In Deutschland sei laut Statistik bereits jede dritte Frau Opfer von Gewalt geworden. "Jede dritte Frau, das bedeutet Gewalt gegen Frauen kommt überall vor - auch im Landkreis Regensburg", so Tanja Schweiger.

Der Landkreis Regensburg unterstütze jährlich die Regensburger Frauenhäuser, den Frauennotruf sowie den Kontakt e.V. mit rund 110.000 Euro jährlich. "Dieses Stellen arbeiten gut zusammen und bieten sowohl schnelle Hilfe in Notsituationen als auch Beratungen an", ergänzte Tanja Schweiger.

Nach dem feierlichen Akt gaben im Pfarrheim Fachexperten Auskunft über Hilfsangebote zum Thema häusliche Gewalt. "Im eigenen Heim, das eigentlich ein Ort der Sicherheit sein sollte, leben die betroffenen Frauen gefährlich. Gerade dieser Bereich sollte ein geschützter sicherer Ort sein", bekräftigte Maria-Luise Rogowsky. Aus verschiedenen Gründen wie Scham und Angst vor weiterer Gewalt würden die Betroffenen schweigen und selbst Nahestehenden bliebe diese Not verborgen. Es sei wichtig, die Leute für dieses heikle Thema zu sensibilisieren, vertiefte Rogowsky.

Maria Simon, die Vertreterin des autonomen Frauenhauses, verdeutlichte, dass es bei Gewalt an Frauen nicht nur um körperliche Gewalt gehe: "Auch sexuelle Nötigung sowie psychische Verletzungen bringen die Betroffenen in diese menschenverachtende Situation." Simon hatte ihr Referat unter das Motto "Himmel versprochen ? Hölle erlebt" gestellt und wies nochmals darauf hin, dass sich die meisten Fälle von Gewalt zu Hause ereignen würden.

Die Angebote der Hilfsorganisation seien vielfältig. Die beiden Frauenhäuser bieten den Betroffenen eine anonyme Unterkunft bis sie wieder so stabil sind, um eine eigene Wohnung zu beziehen. Dies dauere rund drei bis sechs Monate. Frauen, die sexualisierte Gewalt erfahren mussten oder in ihrer Kindheit Opfer von sexualisierten Übergriffen wurden, können durch den Frauennotruf durch Beratung, Begleitung oder durch Selbsthilfegruppen Unterstützung bekommen. Der Weiße Ring hilft den Betroffenen durch Begleitung z. B. bei Gericht und kann für einen Ausgleich bei finanziellen Nachteilen sorgen. Wer Opfer einer Gewalttat geworden ist, hat die Möglichkeit durch das Opferentschädigungsgesetz versorgt zu werden Hier ist das Zentrum Bayern zuständig. Auch an jeder Polizeiinspektion gibt es eigene Ansprechpartner, die über rechtliche Verfahren und beim Erstatten einer Anzeige behilflich sind. Wichtig sei vor allem, dass sofort geholfen werde.

Die Anlaufstellen:

Autonomes Frauenhaus, Beratungsstelle für gewaltbetroffene Frauen und bei Trennungskonflikten, Telefon 09401/24000 ? Tag und Nacht

Frauen- und Kinderschutzhaus, Sozialdienst katholischer Frauen, Telefon 0941/562400 (Tag und Nacht)

Frauennotruf Regensburg bei sexualisierter Gewalt an Frauen und Mädchen, Telefon 0941/24171

Beauftragte der Polizei für Frauen und Kinder, Telefon 0941/5061333

Zentrum Bayern Familie und Soziales, Opferentschädigung, Telefon 0941/78093106

Weißer Ring, Hilfe für Gewaltopfer, Telefon 0941/75493

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Bildhinweis: Landrätin Tanja Schweiger und der Pettendorfer Bürgermeister Eduard Obermeier hissten am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen die Terre-des-Femmes-Fahnen.

Foto: Landratsamt

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