Brezen überschreiten Aluminium-Höchstwert
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Ob Käsebreze oder Butterbreze, ob mit Salz oder ohne ? in Bayern ist die Breze ein sehr beliebtes Gebäck. Was viele nicht wissen: Jede fünfte Breze überschreitet den Grenzwert an Aluminium. Dafür verantwortlich sind die zum Backen verwendete Aluminium-Bleche.
Ausgerechnet das beliebte Laugengebäck soll häufig mit dem Schadstoff Aluminium belastet sein. Jede fünfte Breze muss bei Lebensmittelkontrollen entsorgt werden, weil sie den Höchstwert überschreitet. Erlaubt sind höchstens zehn Milligramm Aluminium pro Kilo Gebäck. Wenn der Wert höher ist, werden die Lebensmittel als nicht sicher eingestuft und dürfen nicht verzehrt werden.
Laut Süddeutscher Zeitung wurden bei Kontrollen überdurchschnittliche Werte entdeckt. Ein Bäcker halte dabei den Rekord mit 156 Milligramm Aluminium je Kilo Brezen. Das entspricht dem 15-fachen des zulässigen Höchstwertes.
Aluminium kann auf zwei Arten in Lebensmittel gelangen: Entweder nimmt das Gemüse das Leichtmetall zum Beispiel über den Ackerboden auf oder als künstliche Zusatzmittel, also als Farbstoff, Trennmittel oder Stabilisator.
Es gab auch Zeiten, in denen Aluminium als harmlos galt. Diese sind allerdings schon lange vorbei. Das gesundheitsschädliche Aluminium ist in Kosmetika und Lebensmitteln enthalten. Erst vor Kurzem wurden Deos ohne Aluminiumsalze entwickelt, weil erfahrene Toxikologen den Verdacht schöpfen, dass Aluminium in Deos das Brustkrebs-Risiko bei Frauen erhöht. Unter anderem wird davon ausgegangen, dass Aluminium auch für Krankheiten wie Alzheimer verantwortlich ist.
Dennoch ist immer noch unklar, wie gefährlich Aluminium tatsächlich ist. Deswegen empfiehlt die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit höchstens ein Milligramm je Kilo Körpergewicht und Woche zu sich zu nehmen. Vor allem bei Kindern ist der Wert nämlich schnell erreicht.
Im Vergleich zu anderen Bundesländern gab es bisher keine Strafen für bayerische Betriebe, die belastete Brezen ausliefern. Deswegen hat die Verbraucherministerin Ulrike Scharf (CSU) strengere Kontrollen angekündigt.
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Bild: Katharina Wieland Müller / pixelio.de