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Wer am heutigen Dienstag in der Altstadt seine Runden gedreht hat, konnte vielleicht ein kleines Plakat an der Kreuzung Gesandtenstraße/Glockengasse erspähen. Darauf zu finden ein angedeutetes Konterfei und der Schriftzug "D10S existiert". Die Bedeutung liegt im Sport begraben.


An der Ecke Gesandtenstraße/Glockengasse fand sich am heutigen Dienstag ein oranges Plakat an einer Hauswand. Darauf ein angedeutetes Gesicht mit einer auffällig dichten Frisur. Dazu in großen Lettern "D10S existiert" und die Signatur "Gato-M". Für viele Fußgänger ist die Nachricht dahinter nicht zu erkennen. Tatsächlich rührt das Plakat aus dem Sport, genauer aus dem Fußball.

Das Gesicht samt ausufernder Frisur gehört dem argentinischen Nationalhelden Diego Maradona, der zweifelhaften Ruhm durch sein legendäres Handspiel-Tor bei der Weltmeisterschaft 1986 erlang. Es war das Viertelfinal-Spiel zwischen England und Argentinien, in dem Maradona in der 51. Spielminute ein irreguläres Tor mit der Hand erzielte. Dieses bescherte dem späteren Weltmeister seinen bis heute bekannten Spitznamen "Hand Gottes".

Doch Diego Maradona war nicht nur deshalb ein gefeierter Sportler. Seine Technik und Geschwindigkeit machten ihn in jeder Lage zu einem brandgefährlichen Stürmer. Während seiner Zeit als Fußballprofi trug der Argentinier die Rückennummer "10". Abgeleitet vom spanischen Wort "Dios" (Gott) wird Maradona bis heute auch als "D10S" bezeichnet, was sich auch auf dem Plakat wiederfindet.

Die Vernarrtheit um Diego Maradona geht sogar so weit, dass eine eigene Religion für ihn gegründet wurde, die Iglesia Maradoniana ? La Mano de D10S (Maradona-Kirche ? Die Hand Gottes). Mit dem Slogan "D10S existe" (D10S existiert), erinnern die Fans und Anhänger von Maradona an seine Verdienste und sein Talent im Fußball. In Spanien ist dafür der Street-Art-Künstler "Gato-M" (Katze-M) verantwortlich. Das in Regensburg aufgetauchte Plakat ist also eine Nachahmung des spanischen Originals.

Die Bezeichnung "D10S" wurde vor rund zwei Jahren an Lionel Messi weitergegeben, der ebenfalls mit der Rückennummer "10" für Argentinien aufläuft und Maradonas Talent geerbt zu haben scheint.

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