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Die "Jan und Berta Schmidt-Stiftung" unterstützt mit 50.000 Euro eine Studie der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation des Universitätsklinikums Regensburgs (UKR) zur Verbesserung der Therapiemöglichkeiten von Kindern mit bösartigen Tumoren.

Trotz bedeutender medizinischer Fortschritte sind Krebserkrankungen für Kinder eine schwere Beeinträchtigung und noch immer nicht in jedem Fall heilbar. Zu den häufigsten soliden Tumoren im Kindesalter zählt das Neuroblastom, ein Tumor des embryonalen Gewebes. Neuroblastom-Zellen bleiben in einem unreifen Stadium 'hängen'. Anstatt weiter zu Nervengewebe auszureifen, entwickeln sie bösartige Geschwulste. In Deutschland erkranken jährlich rund 120 Kinder und Jugendliche neu ? ein Drittel davon bereits im ersten, 90 Prozent bis zum sechsten Lebensjahr.

Um die Behandlungsmöglichkeiten bei einem Neuroblastom weiter zu verbessern, unterstützt die "Jan und Berta Schmidt-Stiftung" die wissenschaftliche Arbeit am Universitätsklinikum Regensburg nun mit einer Spende von 50.000 Euro. Professor Dr. Selim Corbacioglu, Leiter der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation des UKR, führt die "RIST-rNB-2011-Studie" durch, die an neuen Therapien für kleine Neuroblastom-Patienten arbeitet. Mit der Spende, die am 7. Dezember 2014 im feierlichen Rahmen auf Schloss Tüßling übergeben wurde, werden die personellen Kapazitäten für die Studie ausgeweitet. "Hierdurch können wir unsere wissenschaftlichen Arbeiten ausweiten", freut sich Professor Corbacioglu. "Die Stiftung trägt somit einen großen Teil dazu bei, durch die Ergebnisse unserer Studie betroffenen Kindern helfen zu können."

Bei der Behandlung eines Neuroblastoms kann es vorkommen, dass die Erkrankung auf die konventionelle Therapie gar nicht anspricht oder nach einer zuerst erfolgreichen Behandlung als Rezidiv wiederkehrt. Etwa die Hälfte der Neuroblastom-Patienten haben bereits bei der Erstdiagnose Metastasen. Diese Patientengruppe hat eine sehr ungünstige Prognose, für die es aktuell keine empfohlene Standardtherapie gibt. Zur Behandlung dieser Patienten hat Professor Corbacioglu einen Therapieansatz, die sogenannte RIST-Therapie, entwickelt. Diese kombiniert moderne, molekular basierte Medikamente mit einer milden Chemotherapie. Die RIST-Therapie wird bereits weltweit mit sehr guten Ergebnissen bei Kindern mit rezidivierten soliden Tumoren als Einzelfallbehandlung eingesetzt. Bei einem Großteil dieser Patienten konnte das Neuroblastom in der Nachbeobachtung komplett zurückgedrängt oder die Erkrankung stabilisiert werden. Ein wesentlicher Vorteil dieser Behandlung ist zudem, dass sie wenige Nebenwirkungen aufweist und komplett ambulant durchgeführt werden kann.

Die Effektivität der RIST-Therapie wird nun seit Sommer 2013 in einer internationalen klinischen Studie, der sogenannten RIST-Studie, mit mehr als 40 Zentren in Deutschland und Österreich unter Leitung von Professor Corbacioglu geprüft.

Aufgrund der bedeutenden Ergebnisse, die die Studie für betroffene Kinder und Jugendliche hervorbringen kann, war eine Unterstützung für Rainer Unterstaller, Stiftungsvorstand der "Jan und Berta Schmidt-Stiftung", selbstverständlich: "Das Anliegen der Stifter war es, krebskranken Kindern zu helfen, ihnen eine Perspektive zu bieten, Leiden zu lindern und die Forschung im Bereich der Kinderonkologie voranzutreiben. Die Unterstützung der RIST-Studie ist ganz im Sinne der Stifter und fand sofort die Zustimmung des Stiftungsrates. Wir freuen uns, hier einen Beitrag leisten zu können und wünschen uns, dass damit den kleinen Neuroblastom-Patienten, die bisher nicht geheilt werden konnten, neue Hoffnung gegeben wird."

Hintergrundinformationen zur "Jan-und-Berta-Schmidt-Stiftung"

Die Stiftung wurde nach dem Tod von Jan Schmidt, gestorben am 20. Januar 2005, und Berta Schmidt, gestorben am 4. Februar 2008, im Andenken und in Erfüllung ihres letzten Willens gegründet und von der Regierung von Oberbayern am 1. Dezember 2008 als Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Burghausen anerkannt. Der Stiftungsrat setzt sich aus Stephanie Gräfin Bruges von Pfuel, Dr. Maria Linderer und Professor Dr. Karl Reinhard Aigner zusammen.

Die Eheleute Schmidt stammten beide aus Brünn/Tschechien. Mitte der 1960er Jahre mussten sie aus der damaligen Tschechoslowakei flüchten und bauten sich in Frankfurt am Main ein neues Leben auf, bevor sie ihren Lebensabend in Burghausen verbrachten. Es lag ihnen immer besonders am Herzen, Kindern zu helfen. Deshalb verfügten sie die Gründung einer Stiftung, deren Zweck die Förderung von Forschungsprojekten in der Kinderonkologie, die Verbesserung der medizinischen Versorgung und die Unterstützung krebskranker Kinder ist.

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