Helga-Reifert-Preis für Regensburger Mediziner
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Dr. Dr. Martin Ehrenschwender vom Institut für Klinische Mikrobiologie und Hygiene des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) wurde für die Erforschung neuer Therapiestrategien zur Behandlung des kolorektalen Karzinoms ausgezeichnet.
Viele Krebsarten entstehen durch einen spontanen Defekt im Schaltplan einer Körperzelle. Diese Veränderungen, sogenannte Mutationen, können sowohl gut- als auch bösartig sein. In den meisten Fällen kann die Zelle mittels eines eigenen Reparaturmechanismus den Fehler korrigieren und die Mutation damit rückgängig machen. Gelingt ihr dies nicht, kann sich eine bösartig veränderte Zelle unkontrolliert und schnell vermehren.
Wie auch bei anderen bösartigen Tumoren weist das kolorektale Karzinom (Darmkrebs) häufig Mutationen auf, die das Ansprechen auf eine Chemotherapie entscheidend beeinflussen. Zusammen mit seiner Arbeitsgruppe konnte Dr. Dr. Ehrenschwender zeigen, dass die unkontrollierte Aktivierung eines bestimmten Proteins (Phosphatidylinositol-3-Kinase) in Tumorzellen nicht nur effektiv das Absterben der erkrankten Zellen verhindert, sondern sogar das Wachstum von Tumoren und deren Ausbreitung fördert. In der Folge gelang der Arbeitsgruppe die Entschlüsselung des zugrundeliegenden molekularen Mechanismus. Die Ergebnisse aus den Versuchen können zukünftig für die Entwicklung neuer Therapien in der klinischen Behandlung von Krebspatienten genutzt werden.
Dr. Dr. Martin Ehrenschwender wurde für diese Forschungsarbeit heute im Universitätsklinikum Regensburg mit dem Helga-Reifert-Preis ausgezeichnet. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis, den die Helga-Reifert-Stiftung jährlich an herausragende Forscher in der Krebsmedizin vergibt, ist nicht nur Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten, sondern auch Ansporn, Tumorerkrankungen noch weiter zu erforschen. "Je besser wir die Entstehung einer Krebserkrankung verstehen, umso gezielter können wir neue Therapien auf die Bekämpfung der Tumorzellen ausrichten. Das Preisgeld werde ich daher in meine Forschungsarbeit investieren", so Dr. Dr. Ehrenschwender nach der Preisverleihung.