Prof. Baturina erhält Bessel-Preis der Humboldt-Stiftung
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Die Physikerin Prof. Dr. Tatyana Baturina vom Institut für Halbleiterphysik der russischen Akademie der Wissenschaften (Novosibirsk/Russland) wurde mit dem Friedrich-Wilhelm-Bessel-Preis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung ausgezeichnet.
Der mit 45.000 Euro dotierte Preis wird für herausragende Forschungsleistungen vergeben und soll es ermöglichen, über einen längeren Zeitraum gemeinsame Forschungsarbeiten mit deutschen Kolleginnen und Kollegen durchzuführen. Die russische Wissenschaftlerin wird ihre Forschungen zu stark ungeordneten supraleitenden und supraisolierenden Materialien an der Fakultät für Physik der Universität Regensburg in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Christoph Strunk weiterführen.
Die Bildung von Elektronenpaaren bei tiefen Temperaturen (sogenannte Cooper-Paare) führt in vielen Metallen dazu, dass der elektrische Strom verlustfrei fließen kann (Supraleitung). Ein Magnetfeld bricht die Cooperpaare auf. Baturina hat in diesem Zusammenhang wichtige Forschungsarbeiten geleistet; sie gilt weltweit als eine der führenden Expertinnen auf dem Gebiet der experimentellen Supraleitung. Besondere Beachtung hat ihre Entdeckung gefunden, das eine Unordnung in den Kristallgittern von bestimmten supraleitenden Metallen paradoxerweise zu einem hoch-isolierenden Zustand führen kann, der verschwindet, wenn die Cooper-Paare in einem Magnetfeld aufgebrochen werden. Auf diese Weise kann auch zwischen supraleitendem und isolierendem Verhalten hin- und hergeschaltet werden.
Im Rahmen ihres Aufenthalts in Regensburg wird Baturina die physikalischen Ursachen des hoch-isolierenden Zustandes untersuchen. Dies könnte den Weg zu neuartigen Funktionsprinzipien und Technologien auf der Basis ? sich ergänzender ? supraleitender und supraisolierender Elemente eröffnen.
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Prof. Dr. Tatyana Baturina; Bild: V. Yakovlev