Verstärkter Kampf gegen Cyberkriminalität
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In ganz Bayern gibt es mehr als 300 Spezialisten, die sich auf die Auswertung von EDV-Beweismitteln spezialisiert haben. Ab Ende Mai 2015 verdoppelt sich die Zahl der Cybercops auf 47, die im Kampf gegen Kriminelle im Netz sind. Joachim Herrmann freut sich, dass sich das neue Cybercrime-Kompetenzzentrum des LKA bereits nach einem Jahr einen herausragenden Ruf erarbeitet hat.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sieht die Bayerische Polizei für die Bekämpfung der Cyberkriminalität gut aufgestellt. Denn das im Januar eingerichtete Cybercrime-Kompetenzzentrum im Bayerischen Landeskriminalamt und die flächendeckend bei der Kriminalpolizei eingerichteten Cybercrime-Einheiten haben sich bewährt.
Mehr als 300 Cybercrime-Spezialisten, die sich auf die Auswertung von EDV-Beweismitteln spezialisiert haben, gibt es in Bayern. Dabei handelt es sich um besonders geschulte Ermittler und Mitarbeiter, die sich auf die Auswertung von EDV-Beweismitteln spezialisiert haben. Vor allem die Cybercops sind einmalig. Das sind extra zu vollwertigen Polizisten ausgebildete EDV-Spezialisten. Nach Ende der Spezialausbildung im Mai 2015 kann die Zahl der Cybercops auf 47 nahezu verdoppelt werden.
"Für forensische Untersuchungen und zur Ermittlungsunterstützung haben wir hochmoderne 'Cyberlabore' mit besonderer Hard- und Software eingerichtet, die wir laufend weiterentwickeln." Allein im Nachtragshaushalt 2014 konnte dazu zusätzlich eine halbe Million Euro zur Verfügung gestellt werden.
In der Polizeilichen Kriminalstatistik erwartet der Innenminister für 2014 bayernweit rund zehn Prozent weniger angezeigte Internetstraftaten (Im Vergleich 2013: 24.300): "Wie erste Auswertungen zeigen, nahmen letztes Jahr im Netz insbesondere Betrugs- und Erpressungsdelikte ab, aber auch das Ausspähen von Daten." Eine Entwarnung könne dennoch nicht gegeben werden. "Wir gehen bei der Cyberkriminalität weiterhin von einem sehr hohen Dunkelfeld aus." Sorge bereite auch die niedrige Aufklärungsquote von knapp 43 Prozent. "Um die Internettäter aus ihrer Anonymität herauszuholen, dränge ich auf eine zügige Regelung der Mindestspeicherfristen von zumindest drei Monaten", forderte daher Herrmann.
Allerdings sollten Internetnutzer ebenfalls vorsichtig sein: Je sensibler man mit eigenen Daten umgeht, desto weniger Chancen haben die Cyberkriminellen. Viele Menschen sind hier noch zu leichtsinnig.