Schulkantinen sollen gesünder werden

Die Anzahl der Ganztagesschulen steigt stetig, immer mehr Schüler essen deshalb in Schulkantinen. Laut einer aktuellen Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sind die Mahlzeiten in den meisten Kantinen nicht ausgewogen. Zu viel Fleisch bei zu wenig Gemüse. Der Verbraucherservice Bayern möchte mit umfassenden Aufklärungsprogrammen Schüler, Eltern und Lehrer auf gesunde Ernährung aufmerksam machen.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gehören zu einer vollwertigen Schulverpflegung täglich Gemüse und Salat oder Rohkost sowie Trink- oder Mineralwasser. Getreideprodukte und Kartoffeln sollten sich jeden Tag abwechseln, wobei am besten einmal in der Woche auf die Vollkornvariante zurückzugegriffen wird. Bei einer ausgewogenen Ernährung sind außerdem zweimal wöchentlich Obst- und Milchprodukte wichtig. Der Qualitätsstandard sieht außerdem vor, den Fleischverzehr auf zwei Tage in der Woche zu beschränken und stattdessen einmal wöchentlich Seefisch zu servieren.

An diesen Qualitätsstandard halten sich jedoch nur wenige Schulkantinen, denn eine aktuelle Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat gezeigt: Kinder und Jugendliche essen in Schulkantinen zu viel Fleisch. Viel zu selten dagegen würden Fisch, Vollkornprodukte, Gemüse und Obst auf dem Speiseplan stehen. Ernährungsspezialistin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V., Silke Gulder, sieht darin ein Problem: „Kinder sollen nicht nur satt werden, sondern eine ausgewogene und gesunde Mahlzeit erhalten, um geistig und körperlich fit zu bleiben.“ Gulder plädiert aus diesem Grund für eine verbindliche Umsetzung dieses Qualitätsstandards und fordert flächendeckende Qualitätskontrollen in der Schulverpflegung. „Darüber hinaus sollte Ernährungsbildung in den Schulen ein fester Bestandteil des Lehrplans sein“, so die Ernährungsspezialistin weiter. Der VerbraucherService Bayern bietet deshalb Vorträge und Praxismodule zu Themen wie Kinderlebensmittel, Lebensmittelkennzeichnung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder nach-haltige Ernährung an, welche sich an Schüler, Eltern und Lehrer richten.

Ein Faltblatt zu Angeboten für Schulen und Kindergärten sind in der Beratungsstelle Regensburg, Frauenbergl 4, Tel. 0941 / 563458 erhältlich oder unter www.verbraucherservice-bayern.de.