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Zehntausende wurden in Deutschland wegen des angeblich illegalen Streamings von Online-Pornos abgemahnt. Einem Medienbericht zufolge haben die umstrittenen Redtube-Abmahnungen 600.000 Euro eingebracht. Offensichtlich wurden dabei aber viele Fehler gemacht. Jetzt ordnete die Justiz Hausdurchsuchungen an. Strafrechtlich ist die Affäre allerdings noch lange nicht aufgearbeitet.

Im Dezember 2013 verschickte die Regensburger Kanzlei Urmann + Collegen an zehntausende Nutzer Abmahnungen wegen des angeblich illegalen Streamings von Online-Pornos. Doch schon bald stellte sich die Frage, ob die Beschlüsse des Landgerichts Köln überhaupt mit korrekten Angaben erlassen wurde.

Bereits die Filmrechte sorgten für Zweifel. Die sechs abgemahnten Pornos stammten offenbar aus Zusammenschnitten von Filmen aus den USA. Auch die Cover sollen möglicherweise Fälschungen sein.

Von 600.000 Euro ist die Rede, die auf ein Konto in der Schweiz verschwunden sind. Die angeblichen Rechteinhaber saßen dort, das Schweizer Konto soll von einem Rechtsanwalt verwaltet werden.

36.000 der 45.000 geplanten Abmahnungen seien laut aktuellen Medienberichten verschickt worden. Dass es nicht mehr wurden, soll mit der umfangreichen Berichterstattung der Medien zu tun haben. In vielen Internetblogs entbrannte ein sogenannter Shitstorm. Da viele Abgemahnte Rechtsanwälte einschalteten, stellte sich schnell heraus, dass eine Unrechtmäßigkeit der Abmahnungen vorliegt.

Die Deutsche Bank, auf der sich das Geld zwischenzeitlich befand, wollte das Konto sperren, als Zweifel an den Abmahnungen aufkamen. Angeblich soll sie allerdings zur Freigabe des Geldes gezwungen worden sein. Das Geld verschwand in der Schweiz.

Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln auf Anfrage der "Welt" soll es bereits Hausdurchsuchungen gegeben haben, um dem Geld auf die Spur zu kommen. Außerdem wird einem Beschuldigten falsche Versicherung an Eides statt vorgeworfen. Verhaftungen habe es allerdings nicht gegeben.

Rechtsanwalt Urmann, dessen Kanzlei für Tausende Abmahnungen verantwortlich ist, hat mittlerweile seine Zulassung zurückgegeben. Das Ganze soll auf einer freiwilligen Basis stattgefunden haben, wie er erklärt. Da es finanziell sehr aufwendig ist, einmal in die Schweiz geflossenes Geld wiederzuholen, ist es fraglich, ob das Geld je wieder auftauchen wird.












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