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Seit 2012 arbeitet das Finnische Nationale Büro für Erziehung an einer Reform des Grundschul-Curriculums. Nun soll ab Herbst 2016 auf die auf die Schreibschrift verzichtet werden. Natürlich wird den Kinder noch schreiben beigebracht, doch in Zukunft werden sie die Buchstaben nicht mehr miteinander verbinden, sondern in Druckschrift schreiben. In der, durch den Verzicht auf das Erlernen der Schreibschrift, freigewordenen Schulstunden, soll nun das Tippen auf der Tastatur gelehrt werden.

In Deutschland entscheiden die jeweiligen Bundesländer, welche Schrift die Schüler lernen. Momentan gibt es vier Varianten zur Auswahl: die Lateinische Ausgangsschrift, die Vereinfachte Ausgangsschrift, die Schulausgangsschrift oder die Grundschrift.

Seit einigen Jahren setzt sich der gemeinnützige "Grundschulverband" für eine neue Grundschrift, die aus zu verbindenden Druckbuchstaben besteht, ein. Erlaubt ist diese bereits unter anderem in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Thüringen. Diese Länder stellen es den Lehrerkollegien frei, welche Schrift gelehrt wird. Doch wie viele Grundschulen bereits ausschließlich mit Druckbuchstaben arbeiten, ist nicht bekannt.

Doch ist es wichtig die Schreibschrift zu erlernen? Oder reicht es aus, dass Schüler, wie in Finnland, nur noch Druckschrift lernen und die eingesparte Zeit nutzen um ihre IT-Fähigkeiten mit Tipp-Unterricht zu verbessern?

Die Katholische Erziehergemeinschaft Bayern, ein Verband engagierter Pädagogen aus allen Erziehungs- und Bildungsbereichen, hat eine ganz klare Meinung dazu.
„Die Schreibschrift ist und bleibt unverzichtbar“, erklärt Ursula Lay, die Vorsitzende der Katholischen Erziehergemeinschaft Bayern. „Sie hilft durch die anfängliche Langsamkeit, Worte zu verinnerlichen und sehr genau zu erlernen, schult die Feinmotorik und hilft bei der Persönlichkeitsentwicklung.“

Sie sind ganz klar für den Erhalt der Schreibschrift, die die Feinmotorik und Persönlichkeit schule. Schon die Disposition der Schreibschrift zugunsten der vereinfachten Ausgangsschrift in einigen Bundesländern Deutschlands ist Lay zufolge ein Fehler. „Studien haben ergeben, dass Schülerinnen und Schüler sich handschriftlich notiertes besser merken können und dieses ebenso präziser wiedergeben können. Wer als Erwachsender die Erfahrung von Mitschriften in der Berufsschule oder im Studium gemacht hat, wird mir Recht geben.“, so die Vorsitzende.

Viele sehen die verschnörkelte Schreibschrift als Kulturgut an und wollen sie erhalten. Doch auch in Deutschland wird diskutiert. Ob die Schreibschrift in den deutschen Bundesländern überleben wird zeigt die Zukunft. Doch auf große Diskussionen, vor allem nach der Abschaffung im PISA-Sieger Land Finnland, können wir gespannt sein.



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