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Die Tarifverhandlungen gehen weiter. Die Lokführergewerkschaft GDL fordert unter anderem Erleichterungen im Schichtdienst und den Abbau von Überstunden und zudem fünf Prozent mehr Lohn. Doch die GDL zeigt sich kompromissbereit. Eine Stunde Arbeitsverkürzung entspreche einer Lohnerhöhung von 2,6 Prozent. Doch verdienen Lokführer wirklich so schlecht? Und ist erneut mit Streiks zu rechnen?

Tatsächlich: Die Gehälter der Lokführer liegen unter dem Durchschnitt der Gehälter in Deutschland und unter dem, was sonst in vielen Bereichen der Verkehrsbranche gezahlt wird. Der allgemeine Durchschnittsverdienst der deutschen Arbeitnehmer liegt bei 3.449 Euro brutto im Monat.
Natürlich ist das Gehalt auch bei den Lokführern abhängig von Qualifikation und Dienstjahren.

Bereits 2014 gab es Verhandlungen zwischen der GDL und der Deutschen Bahn. Nach monatelangem Diskussionen gab es kurz vor Weihnachten einen großen Fortschritt. Vereinbart worden war für 2014 eine Einmalzahlung von 510 Euro für alle GDL-Mitglieder. Und nun gehen die Verhandlungen für das Jahr 2015 weiter.

GDL-Chef Claus Weselsky sagt am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“, man müsse nicht ständig mit Streiks drohen, sondern diese Arbeitskampfmacht im Hintergrund wach halten. Dies bedeutet die GDL will eine Einigung treffen ohne Streiks, doch falls die Deutsche Bahn auf Zeit spielt, wofür es laut Weselsky Hinweise gibt, werde die Gewerkschaft Ende Januar eine Bilanz ziehen und entscheiden wie sie weiter vorgehen, sagte Weselsky der „Wirtschaftswoche“.

Also falls es zu langen Verzögerungen der Verhandlungen und keinem schnellen Übereinkommen kommt, könnte es gegebenenfalls zu Streiks, und damit verbundenen Verspätungen und Ausfällen von Zügen, kommen.
Bislang hatte die Mehrheit der Deutschen Verständnis für die Streiks der Bahn. Doch im Vergleich verdienen Bus- und U-Bahnführer wesentlich weniger als Lokführer.

Ein weiteres Problem bei den Verhandlungen ist der Machtkampf zwischen den beiden großen Gewerkschaften bei der Bahn, der GDL und der EVG. Es entwickelt sich mittlerweile mehr und mehr ein Kräftemessen zwischen diesen beiden Gewerkschaften. Beide wollen Abschlüsse erzielen, die sämtliche Berufsgruppen berücksichtigen. Bisher war die GDL ausschließlich für die Lokführer zuständig, doch mittlerweile gelten auch Mitarbeiter des Zugpersonals zu ihren Mitgliedern. Die EVG, Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, hat die Einmalzahlung des letzten Jahres abgelehnt. Die Bahn will nun allerdings verhindern, dass letztlich unterschiedliche Tarifabschlüsse für eine Berufsgruppe gelten und versucht deshalb, in den getrennt laufenden Verhandlungen, identische Regelungen auszuhandeln.

Doch nach wie vor gibt es keine Verständigung über die Frage, welche der beiden Bahngewerkschaften künftig welche Berufsgruppe vertritt. Am 28. Januar ist eine Verhandlung mit der GDL geplant, am 23. Januar mit der EVG.
Bahn-Personalvorstand Weber sagt zu dem zunehmenden Konflikt, dass früher oder später sich auch die GDL und EVG an einen Tisch setzen müssten.

Was den Bahn-Kunden nun erwartet und ob es weitere Streiks gibt, ist von dem Verlauf der Verhandlungen abhängig.


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