Bayerisches Bio-Siegel schreitet voran
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Der Freistaat arbeitet an einem eigenen Qualitätssiegel für Bio-Produkte. Mit der Einverständniserklärung der EU-Kommission nahm das Projekt eine wichtige Hürde. Laut Plan soll das Siegel bereits im Spätsommer auf den ersten Produkten abgedruckt werden.
Das neue bayerische Bio-Siegel nimmt Gestalt an. Wie Landwirtschaftsminister Helmut Brunner auf der BIOFACH 2015 in Nürnberg mitteilte, hat die EU-Kommission jetzt im Rahmen einer Vorabstimmung grundsätzlich Einverständnis mit dem Zeichen signalisiert. „Damit haben wir eine wichtige Hürde genommen“, sagte Brunner. Er will schon in den nächsten Tagen das offizielle Genehmigungsverfahren für das Zeichen einleiten. Die konkreten Standards dazu hat der Minister in den vergangenen Monaten gemeinsam mit Erzeugern, Verarbeitern, Handel sowie Verbänden und Verbraucherorganisationen erarbeitet. Wenn alles planmäßig läuft, werden laut Brunner bereits im Spätsommer erste Produkte mit dem Siegel im Handel sein. Eine Marketing-Offensive soll anschließend dafür sorgen, dass sich das Zeichen rasch am Markt etabliert.
Mit dem bayerischen Bio-Siegel will der Minister die ständig wachsende Nachfrage nach Bio gezielt auf heimische Produkte lenken. „Bio und regionale Herkunft sind gesellschaftliche Megatrends, die wir ideal miteinander verbinden können“, so Brunner. Immer mehr Verbraucher seien bereit, den Mehrwert heimischer Bio-Lebensmittel wie Frische, kurze Transportwege und nachvollziehbare Erzeugung auch über den Kaufpreis zu honorieren. Voraussetzung dafür sei aber, „dass sie möglichst auf den ersten Blick erkennen können, woher die Lebensmittel stammen“. Hier soll das neue Bio-Siegel für mehr Transparenz sorgen. „Wir wollen Bio aus Bayern mit einer einfachen, klaren und verlässlichen Kennzeichnung ein Gesicht verleihen“, so der Minister. Vom neuen Siegel erwartet er sich frischen Schwung für den Absatz regionaler Bio-Produkte. Denn Umfragen bestätigen: Viele Verbraucher würden gezielt zu heimischen Bio-Produkten greifen, wenn klar erkennbar ist, dass sie aus Bayern stammen.
Bayern ist mit 6 740 Bio-Betrieben und 212 000 Hektar ökologisch bewirtschafteter Fläche bundesweit das bedeutendste Öko-Land. Aber auch im Freistaat kann die Produktion von Bio-Lebensmitteln mit der wachsenden Nachfrage nicht Schritt halten – und das, obwohl sich die Zahl der Biobauern in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat und heute jeder dritte Bio- Betrieb Deutschlands in Bayern wirtschaftet. Deshalb hat der Minister 2013 das Landesprogramm „BioRegio Bayern 2020“ aufgelegt. Es soll mit einem ganzheitlichen Ansatz, der gleichermaßen die Bereiche Forschung, Bildung, Beratung, Förderung und Vermarktung stärkt, die heimische Bio-Produktion voranbringen. Unter anderem hat Brunner zu Jahresbeginn die Förderbedingungen für Bio-Landwirte deutlich verbessert, um die Umstellung auf Ökolandbau attraktiver zu machen.
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Bild: Gestaltungsmuster