Übergabe des ADFC-Fahrradklimatests
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Beim aktuellen Fahrradklimatest äußerten die Regensburger ihre Meinung zur aktuellen Situation in der Stadt. Wo sehen sie Verbesserungsbedarf und welche Punkte laufen gut? Am Freitag, den 20. Februar, fasste der ADFC-Vorsitzende Klaus Wörle die Ergebnisse des diesjährigen Fahrradklimatests zusammen und übergab diese anschließend offiziell an die Stadt.
Insgesamt haben sich 1.015 Regensburger an der Umfrage beteiligt. Rund vier mal so viele wie bei der letzten Auflage des Tests drei Jahre zuvor. 2012 wurden nur 247 Fragebögen ausgefüllt. In diesem Jahr ist Regensburg damit eine der aktivsten Städte in ganz Deutschland. Wörle betonte die große Bedeutung einer hohen Anzahl an Teilnehmern: „Je mehr Fragebögen zurückkommen, desto repräsentativer wird die Umfrage." Außerdem wird auf Grund der gestiegenen Teilnehmerzahl deutlich, wie wichtig das Thema Radfahren in Regensburg ist.
Gute Bewertungen erhielt die Stadt für die schnelle Erreichbarkeit des Stadtzentrums, für den Spaß am Radeln und die Fahrradförderung der jüngsten Zeit. Allerdings wird im Allgemeinen die öffentliche Meinung gegenüber den Radfahrern eher negativ eingeschätzt. Handlungsbedarf besteht bei der Bewältigung von Hindernissen wie Ampeln sowie fehlenden Abstellmöglichkeiten. Die Verkehrsführung an Baustellen erweist sich als besonders großer Kritikpunkt. Jährlich gilt es um die 1000 Baustellen in Regensburg zu betreuen. Jeder einzelnen gerecht zu werden ist in erster Linie ein Personalproblem. Ebenfalls negativ bewertet wurde die Fahrradmitnahme im Öffentlichen Nahverkehr und die Breite der Radwege. Auch weiterhin stellt Fahrraddiebstahl ein großes Problem in Regensburg dar. Aktuell wird über die Möglichkeit abschließbare Boxen aufzustellen und ein Fahrradverleihsystem einzuführen nachgedacht, um diesem schwierigen Umstand entgegenzuwirken. Außerdem steht im April die Freigabe der Fußgängerzone für Radfahrer an.
Der erste Fahrradklimatest fand 1988 statt. Bis heute wurden sechs solcher Tests durchgeführt. Die Teilnahme läuft mittlerweile hauptsächlich über das Internet, sowie über Mobilgeräte. Aber auch im Print konnte an der Umfrage teilgenommen werden.
Die Teilnehmer der Umfrage bewerteten den Zustand der Stadt in mehreren Bereichen, wie beispielsweise Infrastruktur und Radverkehrsnetz sowie Sicherheit beim Radfahren. Dabei wurden Schulnoten von eins (sehr gut) bis sechs (ungenügend) vergeben. Neben dieser Bewertung war es möglich, einen Freitext zu verfassen. Fast 50 Prozent nahmen diese Option wahr, wodurch ein 60 Seiten langer Text mit Kritiken, Verbesserungsvorschlägen, aber auch Lob, entstanden ist.
Insgesamt erhielt die Stadt Regensburg eine Bewertung von 3,90. Das entspricht genau dem Durchschnitt aller bewerteten Städte in der Kategorie 100 000 bis 200 000 Einwohner. Regensburg liegt in der Rangliste dieser 37 Städte auf Platz 22. Somit hat sich die Gesamtnote der Stadt leicht verbessert. 2012 lag sie bei 3,97. Diese geringfügige Verbesserung „zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, Verbesserungsvorschläge zu nutzen", so Schimpfermann.