Was bleibt... - Menschen mit Demenz
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Von Wortfindungsstörungen über Desorientierung bis hin zum Verlust der Persönlichkeit. Demenz hat viele Gesichter. In Bayern sind rund 220.000 Menschen betroffen, im Schnitt neun Prozent aller Personen ab 65 Jahren. Am häufigsten ist die Alzheimer-Demenz, die Nervenzellen des Gehirns absterben lässt. Je weiter sie fortschreitet, desto ausgeprägter werden die geistigen und motorischen Defizite.
Aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung wird Prognosen zufolge auch die Zahl der neu an Demenz Erkrankten weiter steigen. Aktuelle Hochrechnungen gehen bis zum Jahr 2020 von einer Steigerung um 20 Prozent aus. Der Umgang mit Demenz wird zu einer wachsenden gesellschaftlichen Herausforderung. Der Verein der Freunde und Förderer der Pflege am UKR e.V. (VFFP) nimmt sich daher mit einer Ausstellung und einem Symposium dieses Themas an.
Vernissage am 18. März 2015, 18:00 Uhr
Foyer des Universitätsklinikums Regensburg
Die Menschen hinter der Krankheit, ihre Würde, ihre Persönlichkeit, ihre Einzigartigkeit - das zeigen Fotograf Michael Uhlmann und seine Frau, die Autorin Petra Uhlmann, in ihrer Fotografie-Ausstellung und dem gleichnamigen Buch „Was bleibt… - Menschen mit Demenz / Portraits und Geschichten von Betroffenen“.
Aufgrund persönlicher Betroffenheit beschäftigt sich das Paar seit einigen Jahren mit Menschen, die durch Demenz verändert und gezeichnet wurden. In seinen Portraits versucht Michael Uhlmann durch einen ver“rückt“en Blickwinkel den Menschen einzufangen, der aufgrund seiner Krankheit entrückt ist. Es sind einfühlsame, sehr individuelle Geschichten und fotografische Porträts entstanden, die die Krankheit in den Hintergrund und den Menschen in den Vordergrund treten lassen.
Die Ausstellung ist bis zum 11. April 2015 im Foyer des Universitätsklinikums Regensburg zu sehen. Am Mittwoch, dem 18. März, wird sie von Klaus Fischer, Kaufmännischer Direktor des UKR, Ministerialrätin und Leiterin der Bayerischen Demenzstrategie Dr. Gabriele Hartl (Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege), Petra Uhlmann sowie Thomas Bonkowski, Vorsitzender des VFFP, mit einer Vernissage eröffnet.
Michael Uhlmann und einige Referenten des sich anschließenden Fachsymposiums, wie die ehemalige MTV-Moderatorin Sophie Rosentreter, werden ebenfalls anwesend sein und stehen für Gespräche zur Verfügung.
Symposium am 19. März 2015, ab 08:45 Uhr
Großer Hörsaal des Universitätsklinikums Regensburg (Haupteingang, 1. OG)
Der 21. Regensburger Pflegetag will eine Tür öffnen in die Welt des Demenzkranken und somit eine Brücke zwischen Patient und Pflegendem schlagen. Er stellt dabei die Rolle des dementiellen Patienten im Gesundheitssystem in den Fokus.
Schirmherrin des Pflegetags ist die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, die sich seit vielen Jahren für demenzkranke Menschen besonders einsetzt. Bereits 2013 entwickelte die Bayerische Staatsregierung eine Demenzstrategie, mit der sie unter anderem einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft im Umgang mit dem Thema Demenz anstrebt. Zentrales Anliegen des Projekts ist es, Betroffene bei der Wahrung ihrer Selbstbestimmung und Würde in allen Phasen der Erkrankung zu unterstützen. Als Leiterin der Bayerischen Demenzstrategie wird Ministerialrätin Dr. Gabriele Hartl beim Pflegetag über Ziele und Maßnahmen der Demenzstrategie informieren.
Des Weiteren ist die ehemalige MTV-Moderatorin Sophie Rosentreter zu Gast. Neun Jahre pflegte sie ihre demente Großmutter und gründete mit dem daraus gewonnenen Erfahrungsschatz das Unternehmen „Ilses weite Welt“. Mit einem interaktiven Beschäftigungskonzept zielt es darauf ab, die Beziehung zwischen demenziell Erkranktem und Pflegendem zu stärken.
Weiterhin sprechen Experten aus den Bereichen Pflege, Alterstraumatologie oder Psychologie zum Umgang mit Demenzkranken und den Herausforderungen für die Pflege. Eine Architektin erläutert die Besonderheiten des Stationsaufbaus bei dementen Patienten.