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Sie setzten die Brillen auf und starrten gebannt in die Sonne. Für das bloße Auge war die partielle Sonnenfinsternis heute Vormittag kaum zu erkennen. Trotzdem oder gerade deswegen versammelten sich über 500 Regensburger bei der Sternwarte am Ägidienplatz, um das Spektakel mit Schutzbrillen und durch die professionellen Teleskope zu verfolgen.

Um 9.30 Uhr fing die partielle Sonnenfinsternis an. Der Mond schob sich vor die Sonne, dabei verdeckte er je nach Standort 66 bis 83 Prozent der Sonnenscheibe. „Das war heute das Highlight des Jahres“, strahlt Jürgen Kemmerer (55) von der Regensburger Sternwarte. Rund 500 Menschen kamen hier zusammen, um durch die Teleskope zu sehen. Während auf dem Ägidienplatz vier Teleskope zur Verfügung standen, gab es auf der Dachterrasse der Sternwarte acht professionelle Himmelsgucker.

„Wir haben alles wochenlang geplant, unsere eigenen Teleskope vorbereitet und 50 Brillen für interessierte Regensburger aufgehoben.“ Wer im Vorfeld keine Schutzbrille ergattern konnte, war hier also genau am richtigen Fleck. Neben einer atemberaubenden Sicht über die Stadt, überzeugte auch der Blick durch die Linse, mit verschiedenen Filtern ausgestattet. Der Mond verdeckte die Sonne tatsächlich, trotzdem blieb alles hell.

Mit dabei war auch Alfons Dobner aus Königswiesen. Seit seiner Jugend interessiert er sich für Astrologie und Astronomie, verfolgte auch die letzte Sonnenfinsternis vor 16 Jahren in Holledau gespannt. „Da war ich mit meiner Enkelin auf einem Berg. Auf erhöhten Standpunkten kann man eine Sonnenfinsternis immer viel besser verfolgen“, weiß der Regensburger. Heute kam er extra zu der Sternwarte am Ägidienplatz, um zusammen mit anderen Interessierten das Spektakel zu erleben. „Das macht einfach viel mehr Spaß als alleine zuhause auf dem Balkon“, grinst Dobner.

Erst seit kurzem ist Norbert Rietzer Mitglied der Sternwarte: „Eine Sonnenfinsternis ist immer eindrucksvoll. Ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst.“ Auch er kam heute extra auf die Dachterrasse und ergatterte so eine der letzten Schutzbrillen. „Durch die Teleskope kann man das Ereignis viel besser verfolgen als ohne“, so Rietzer.

„Das ist eben keine totale Sonnenfinsternis“, erklärt Kemmerer. „Ohne Hilfsmittel bemerkt man dieses Spektakel kaum.“ Die letzte totale Sonnenfinsternis erlebte der 55-Jährige in Afrika. „Da bin ich natürlich extra hingereist. Das war ein einmaliges Erlebnis, einfach großartig und unvergesslich. Es wurde Dunkel wie in der Nacht. Der Bauer auf dem Nachbarfeld schaltete einfach seine Scheinwerfer an und mähte seinen Acker unbeirrt weiter“, lacht Kammerer. „Es gibt fast nichts Schöneres als eine Sonnenfinsternis.“ Die Astronomie begeistert ihn schon seit Jahrzehnten. „Einmal mit dem Fernglas in die Sterne geschaut und seitdem bin ich mit ganzem Herzen bei der Sache. Das alles hat mich nicht mehr losgelassen. Es ist wie ein Virus.“


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