Uniklinikum gründet eigene Abteilung für Gefäßchirurgie
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Zum 1. April 2015 richtet das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) eine eigenständige Abteilung für Gefäßchirurgie ein und verbessert damit die Versorgungsstrukturen für Patienten mit Gefäßerkrankungen.
Gefäßerkrankungen sind weit verbreitet. Vier Millionen Menschen in Deutschland sind etwa alleine von Arteriosklerose betroffen. Eine Verhärtung und Verdickung der Arterienwand, ausgelöst durch Ablagerungen wie Fett, Thromben, Bindegewebe oder Kalk. Arteriosklerose führt im Laufe der Erkrankung zu einer Gefäßverengung oder einem Gefäßverschluss. Die dadurch auftretenden Durchblutungsstörungen können Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt nach sich ziehen.
Das Universitätsklinikum Regensburg betreut derzeit pro Jahr etwa 1.100 Patienten mit Gefäßerkrankungen. Da sich das Risiko für Gefäßablagerungen im Alter erhöht, ist aufgrund des demografischen Wandels mit einem weiteren Anstieg der Patientenzahlen in den nächsten Jahren zu rechnen. Um die Versorgungsstrukturen dem wachsenden Bedarf anzupassen, organisiert das UKR die Gefäßchirurgie ab dem 1. April 2015 in einer eigenständigen Abteilung.
Die Gefäßchirurgie ist seit Gründung des Universitätsklinikums Regensburg im Jahr 1992 in der Klinik und Poliklinik für Chirurgie angesiedelt. Sie entwickelte sich sowohl wissenschaftlich als auch in der Krankenversorgung stetig weiter. „Zur Versorgung der Patienten mit Gefäßerkrankungen im ostbayerischen Raum ist die Gefäßchirurgie eine wichtige Disziplin der Universitätsmedizin in Regensburg. Gerade auch weil es so viele Betroffene gibt, ist die Aufwertung zur hochschulrechtlich selbstständigen Abteilung eine logische Folge in unseren Strukturen und zugleich Anerkennung der geleisteten Arbeit“, so Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR. Leiter der Abteilung wird Professor Dr. Piotr Kasprzak, der den Bereich Gefäßchirurgie im UKR seit 1995 verantwortet und erfolgreich ausbaute.
„Wir möchten unsere Patienten bestmöglich betreuen. Durch die enge Zusammenarbeit mit weiteren Instituten und Kliniken im UKR schaffen wir ein interdisziplinäres Versorgungsangebot. International anerkannte wissenschaftliche Arbeit und Vernetzung in der Forschung stellen sicher, dass unsere Patienten immer nach neuestem Stand der Wissenschaft behandelt werden. Mit Gründung der Abteilung können wir die Strukturen noch weiter verbessern und sind für die Zukunft optimal aufgestellt“, so Professor Kasprzak.
Die neue Abteilung für Gefäßchirurgie kümmert sich ambulant und stationär um Patienten mit Gefäßerkrankungen. Hierfür stehen 34 stationäre Betten und eine Ambulanz mit modernster Ausstattung und zertifizierter Ultraschalldiagnostik zur Verfügung. Zur Diagnose und Therapie der Patienten arbeitet die Abteilung eng mit den weiteren Fachbereichen im UKR zusammen.
Wissenschaftlich beschäftigt sich die Abteilung für Gefäßchirurgie mit neuen Bildgebungsmethoden in der Ultraschalldiagnostik und der funktionellen Gefäßbeurteilung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Vorsorge, intraoperative Betreuung und Nachsorge von Patienten mit Aortenerkrankungen. Hierbei werden Faktoren untersucht, die zu einem lang anhaltenden Behandlungserfolg beitragen, wie zum Beispiel die Fixierung von Aortenprothesen.
Durch die interdisziplinäre Vernetzung deckt die Abteilung für Gefäßchirurgie das gesamte Spektrum an Gefäßerkrankungen ab. „Klinisch und wissenschaftlich stehen für uns immer die optimale Versorgung und das Wohlergehen der Patienten, messbar am Operationserfolg, im Vordergrund“, fasst Professor Kasprzak zusammen.
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Bild: UKR