Im Rahmen einer bundesweiten Aktion zum Welttag für Pulmonale Hypertonie am 5. Mai 2015 machte das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) auf die Bedeutung der rechtzeitigen Diagnose von Lungenhochdruck aufmerksam.
Mit einem Aktionsstand im Foyer des UKR klärte die Spezialambulanz für Pulmonale Hypertonie heute von 11:00 bis 15:00 Uhr gemeinsam mit der Bayer Vital GmbH über Lungenhochdruck – in der Fachsprache Pulmonale Hypertonie (PH) genannt – auf.
Die Erkrankung ist den meisten Menschen kaum bekannt. Auch für Ärzte ist sie oft nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Anfängliche Beschwerden wie Atemnot, Müdigkeit oder Leistungsminderung können auch auf viele andere Erkrankungen hindeuten. Eine schnelle Diagnose ist für die Patienten jedoch überlebenswichtig.
Der jährlich zum Welttag für Pulmonale Hypertonie von der Bayer Vital GmbH initiierte Aktionstag „Blaue Lippen – Farbe bekennen für Lungenhochdruck“ soll das Bewusstsein für die seltene Erkrankung des Lungenhochdrucks bei Ärzten und in der Öffentlichkeit stärken. Die blauen Lippen symbolisieren dabei den Sauerstoffmangel, der bei Pulmonaler Hypertonie im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf auftritt.
Am Aktionsstand im UKR konnten sich Interessierte über Diagnose- und Therapiemöglichkeiten von Lungenhochdruck informieren und sich zusätzlich für den guten Zweck engagieren. Fotos von den Lippen der Besucher wurden auf überdimensionale blaue Lippen montiert, die dadurch nach und nach rot und „gesund geküsst“ wurden. Außerdem bestand die Möglichkeit, auf einem Mini-Bike zu fahren. Für jedes Lippenbild und jeden gefahrenen Kilometer spendete Bayer Vital einen Euro an die Selbsthilfeorganisation „pulmonale hypertonie e.V.“.
„Blaue Lippen sind ein typisches Symptom Pulmonaler Hypertonie, das allerdings erst im späteren Krankheitsstadium auftritt. Da die Beschwerden zuvor meist unspezifisch sind, kann eine korrekte Diagnosestellung bis zu zwei Jahre oder sogar länger dauern – ein Zeitraum, in dem die Krankheit weiter voranschreitet und lebensbedrohlich werden kann“, erläutert PD Dr. Tobias Lange, Leiter der Spezialambulanz für Pulmonale Hypertonie des UKR. „Ich hoffe daher, dass wir mit dem heutigen Aktionstag dazu beitragen können, dass die Krankheit schneller erkannt wird.“
Was ist eigentlich Lungenhochdruck?
Lungenhochdruck entsteht durch eine Verengung der Blutgefäße, die sauerstoffarmes Blut vom Herzen zur Sauerstoffanreicherung in die Lunge leiten (Lungenarterien). Mit der Gefäßverengung steigt der Widerstand und in der Folge auch der Druck in den Blutgefäßen der Lunge „Das kann fatale Folgen haben. Zum einen kann über die Lunge weniger Sauerstoff aufgenommen werden, zum anderen muss das Herz bei Lungenhochdruck gegen einen erhöhten Druck arbeiten. Auf Dauer vergrößert es sich dabei, wird schwächer und kann im schlimmsten Fall sogar ganz versagen“, erklärt Professor Dr. Lars Maier, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des UKR.
Für manche Formen des Lungenhochdrucks gibt es heute Behandlungsmöglichkeiten. So ist bei Patienten, deren Lungenhochdruck auf ein chronisches Blutgerinnsel in der Lunge zurückgeht, durch einen operativen Eingriff sogar eine Heilung möglich. Umso wichtiger ist es, dass die Erkrankung so früh wie möglich erkannt wird.
Behandlung in einem spezialisierten Zentrum
Die Identifizierung von Lungenhochdruck ist aufwändig und erfordert viel Erfahrung. Bei unklaren Atembeschwerden sollte der Patient daher zur Diagnose in ein spezialisiertes Zentrum überwiesen werden. In der Spezialambulanz für Pulmonale Hypertonie des UKR arbeiten langjährig erfahrene Ärzte verschiedener Fachrichtungen eng zusammen, so dass die notwendigen Untersuchungen zur abschließenden Diagnose sowie die weitere Behandlungsempfehlung individuell auf den Patienten abgestimmt stattfinden können.
Die Therapiebegleitung erfolgt dabei in enger Zusammenarbeit mit den zuweisenden Ärzten aus dem ambulanten und stationären Bereich.
Die nächste Informationsveranstaltung für Patienten, Angehörige und Interessierte findet zusammen mit dem Selbsthilfeverein pulmonale hypertonie e.v. am Samstag, 9. Mai 2015, von 10:00 bis 13:00 Uhr im Seminarraum der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II (Bauteil B3, 2. UG) statt.
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PD Dr. Tobias Lange (links), Leiter der Spezialambulanz für Pulmonale Hypertonie des UKR, und Professor Dr. Lars Maier, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des UKR, fahren mit dem Mini-Bike für den guten Zweck.
PD Dr. Tobias Lange (links), Leiter der Spezialambulanz für Pulmonale Hypertonie des UKR, und Professor Dr. Lars Maier, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des UKR, fahren mit dem Mini-Bike für den guten Zweck.