Der Fortschritt in der orthopädischen Medizin ist rasant: Mit körpereigenen Zellen können heute bereits verschlissene Gelenke repariert werden. Erstes Gehen einen Tag nach dem Hüftgelenkersatz ist kein Wunder, sondern - zumindest in der Orthopädischen Universitätsklinik im ostbayerischen Bad Abbach - bereits medizinischer Alltag.
Neue Therapiekonzepte machen überdies so manche Rückenoperation überflüssig. Vor allem das Orthopädische Universitätsklinikum Bad Abbach hat unter der Leitung des Direktors Professor Dr. Joachim Grifka zu einigen dieser medizinischen Quantensprüngen wesentlich beigetragen. Nach 15 Jahren als Chef des Klinikums vor den Toren Regensburgs zieht der 57-Jährige jetzt eine Zwischenbilanz seiner Arbeit.
60 Jahre wird die Rheumaklinik Bad Abbach demnächst alt. Seit rund 40 Jahren werden in dem Krankenhaus vor den Toren Regensburgs Orthopädie-Patienten behandelt. Internationales Renommee bekam das Behandlungszentrum, das am 1.6.2000 als Orthopädische Universitätsklinik eröffnet wurde,
seit Berufung von Professor Grifka als Lehrstuhlinhaber. Die Asklepios-Klinik hat sich seitdem zu einem der führenden Zentren für computergestützte und minimalinvasive Operationstechniken im Bereich des Bewegungsapparats entwickelt. In Bad Abbach werden heute jährlich weit über 17.000 Patienten aus vielen Ländern der Welt, vor allem aber natürlich aus Ostbayern behandelt.
Fit bleiben in jedem Alter - neue Therapien machen es möglich
Mit der Verschiebung der Alterspyramide nimmt die Zahl der Erkrankungen an Rücken- und Gelenken ständig zu. "Die Menschen mit 70 möchten heute so fit sein wie früher 40-Jährige. Das stellt uns vor große Herausforderungen", sagt Professor Grifka. "Mit neuen Therapie- und Behandlungstechniken können wir das im Bereich des Bewegungssystems aber oft auch durchaus möglich machen."
Im Uniklinikum Bad Abbach wird deshalb heute an Therapiekonzepten gearbeitet und werden Operationstechniken entwickelt, die in vielen Bereichen die Behandlung von Rückenleiden, Gelenkverschleiß und Gelenkersatz-Operationen revolutionieren könnten. So gilt die Uniklinik vor den Toren Regensburgs heute mit als federführend bei der Entwicklung minimalinvasiver Operationsverfahren in der Orthopädie und bei der Präzisionsnavigation in der Gelenk-Chirurgie.
Notwendige Techniken dazu wurden in Bad Abbach entwickelt, sind heute weltweit Standard und wurden unter anderem mit dem "Innovationspreis Medizintechnologie" des Bundesforschungsministeriums ausgezeichnet. Mit diesen Neuentwicklungen im Operationssaal können künstliche Gelenke in Hüfte und Knie mit Hilfe modernster Computer-Technik millimetergenau eingebracht werden. Das garantiert präzise und optimale Funktion bei langer Haltbarkeit. Wie eine Langzeitstudie zeigt, reduziert sich damit das Risiko notwendiger Nachoperationen um mehr als zwei Drittel. Intensiv arbeiten die Spezialisten in Bad Abbach aber auch an der Optimierung von Therapiekonzepten, die helfen, auch ohne Operation Rücken- und Gelenkprobleme zu heilen.
Seit acht Jahren in der FOCUS-Liste der besten deutschen Ärzte ganz oben
Die Betreiber des Asklepios-Klinik und auch die Patienten profitieren von der hohen medizinischen Kompetenz: Mehr als 100 Namen umfasst die vom Magazin FOCUS alljährlich veröffentlichte Liste der Top-Ärzte für Hüftchirurgie in Deutschland, basierend vor allem auf Empfehlungen von anderen Fachärzten und den Patienten. Professor Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik in Bad Abbach, ist einer der ganz wenigen, die in der aktuellen Wertungsliste 2015 bereits zum 8. Mal hintereinander ganz oben im Ranking der deutschen Top-Mediziner in diesem Fachbereich steht. Bei der Endoprothetik, also beim Einsatz von Gelenkimplantaten, erhielt die Asklepios-Klinik in Bad Abbach bei der diesjährigen Bewertung ebenfalls wieder Höchstnoten: mit maximaler Bewertung bei der Empfehlung durch einweisende Fachärzte, ebenso im Bereich der medizinischen Kompetenz, dem Hygiene- und dem Pflegestandard in der Klinik.
Das Therapiespektrum wurde in der Orthopädischen Universitätsklinik in den letzten 15 Jahren ständig erweitert. Zu den Kernkompetenzen zählen heute Wirbelsäulen-, Hüft-, Knie-, Schulter-, Fuß- und Handchirurgie. Stark ausgebaut wurde in den letzten Jahren als Spezialität auch die Behandlung von Wirbelsäulenverkrümmungen ohne Operation, die Kinderorthopädie und vor allem auch die Behandlung von Sportunfällen.
Körpereigene Zellen ersetzen Kunststoff und Metall
Professor Grifkas Prognose für die Zukunft in der Orthopädie: "Der Trend geht klar zu weniger Fremd- und hin zum Einsatz von mehr körpereigenen Materialien, etwa bei der Reparatur von verschlissenen Gelenken", sagt der Arzt. Ziel der Bad Abbacher Mediziner ist es aber auch, durch noch wirkungsvollere Therapien die Gelenke zu erhalten, statt sie per Operation zu ersetzen. Sind Eingriffe unvermeidlich, profitieren die Patienten in Bad Abbach zunehmend von Fortschritten in der Knorpel-Transplantation. "Mit Hilfe von natürlich gewachsenem Zellmaterial aus dem eigenen Körper können mittlerweile gleich mehrere Schäden am Gelenk mit natürlichen Substanzen statt mit Implantaten aus Metall oder Kunststoff repariert werden", so Professor Grifka. Durch die zunehmend biologischen Techniken werde auch der Heilungsprozess nochmals deutlich beschleunigt. Hinzu kommt: Viele Operationen in Bad Abbach werden heute bereits minimalinvasiv also über winzige Schnitte in der Haut durchgeführt. Das bedeutet: die Menschen sind viel schneller wieder fit als früher.
Der Weg des Klinikums in die Zukunft ist vorgezeichnet: Wissenschaftliche Expertisen und aktuelle klinische Spitzenleistungen lassen erwarten, dass die Orthopädischen Uniklinik Bad Abbach auch in Zukunft seinen Ruf als eine der führenden Orthopädiekliniken Deutschlands weiter ausbauen wird.
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Foto: Halina Zaremba / pixelio.de
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