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Seit 25 Jahren wird danach geforscht, wie schwere Krankheiten mithilfe der Immuntherapie behandelt werden können. Während die Chemotherapie Krebszellen gezielt zerstört, soll die Immuntherapie durch die Injektion von körperidentischen Botenstoffen die Abwehrkräfte aktivieren und so helfen, kranke Zellen zu eliminieren. Sie wird zunehmend auch in Deutschland von Ärzten als Unterstützung zu konventionellen Methoden eingesetzt.

Krebs ist bis heute eine der gefürchtetsten Diagnosen. Die Krankheit kommt unerwartet und ihr Verlauf ist schwer berechenbar. Neue Methoden zur Krebsheilung finden daher in den Medien stets ein lautes Echo, stoßen aber zugleich auf große Skepsis. So auch die Immuntherapie. Doch klinische Studien haben bereits erste Erfolge in der Behandlung von Krebspatienten nachgewiesen. Das international renommierte Fachmagazin für medizinische Forschung „Science" kürte die Methode zum „Durchbruch des Jahres 2013". Damit ließ sie viele bahnbrechende Entdeckungen hinter sich und zerstreute einige Bedenken. Die jahrelange Arbeit der Wissenschaftler wurde endlich honoriert. Die Idee ist genial, aber nicht neu: Tumorzellen mit den körpereigenen Selbstheilungskräften bekämpfen, anstatt sie wie bei anderen Therapien chemisch zu zerstören. 2015 wurden die Immunologen James Allison (University of Texas) und Carl June (University of Pennsylvania) für ihre Entdeckungen auf diesem Gebiet mit dem international angesehenen Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis ausgezeichnet. Diese renommierte Auszeichnung trägt den Namen des Nobelpreisträgers Paul Ehrlich, der als Begründer der modernen Chemotherapie gilt.

Botenstoffe stärken das Immunsystem

Ende der 1980er Jahre entdeckten Wissenschaftler Proteinrezeptoren an der Oberfläche von T-Zellen. Diese dienen zur Immunabwehr. Das natürliche Eiweiß, das sogenannte GcMAF (Gc-Makrophagen-Aktvierungs-Faktor), wird im gesunden Körper durch die Leber gebildet. Es fungiert als ein Botenstoff, der den Makrophagen im Blut den Befehl gibt, den Körper nach Krebszellen abzusuchen und diese zu zerstören Krebszellen abzusuchen und diese zu zerstören. Viren und Krebszellen blockieren die GcMAF-Produktion. Dadurch erhalten die Makrophagen keine Signale zur Zerstörung von kranken Zellen mehr. Das Immunsystem wird geschwächt. Bei der Immuntherapie wird das fehlende GcMAF dem Körper künstlich zugeführt und dieser angeregt, schädliche Zellen zu erkennen und abzutöten. Auch bei anderen Immunschwächekrankheiten wie HIV oder Hepatitis wird die intravenöse Injektion von GcMAF als unterstützende Maßnahme eingesetzt. Da das GcMAF aus dem Labor mit dem natürlichen identisch ist, sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Die Kosten der Therapie müssen die Patienten allerdings bisher selbst tragen.

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Foto: Flickr, Niaid, Healthy Human T Cell

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