Broschüre in russischer Sprache
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Oberbürgermeister Joachim Wolbergs und Landgerichtspräsident Horst Böhm stellten eine Broschüre in russischer Sprache für ehrenamtliche Betreuer und Betreute, herausgegeben vom Regensburger Betreuungsverein, und die Arbeitshilfe „Handbuch für Betreuer“ des bayerischen Justizministeriums vor.
Die Themen „Betreuung für Menschen in russischer Sprache“ sowie „Ehrenamt für russische Betreute“ standen für Oberbürgermeister Wolbergs als Vorsitzender des Vereins im Vordergrund: „Die Broschüre soll auch russische Mitbürgerinnen und Mitbürger zum Betreuungsrecht informieren und dafür begeistern, sich als ehrenamtlicher Betreuer zu engagieren. Wir wollen kurz und einfach darüber informieren, was eine Betreuung ist, welche Aufgabenbereiche es hier gibt und wie jeder Bürger sich einbringen kann.“
Die 32-seitige deutsche Broschüre „Rechtliche Betreuung - Ein Leitfaden für ehrenamtliche Betreuer und Betreute" wurde bereits im vergangenen Jahr vorgestellt und mit Werken des Regensburger Künstlers Wolfgang Keuchl gestaltet. „Wolfgang Keuchl hat selber viele Jahre als Betreuer und Vormund gearbeitet, bevor er, durch eine schwere Krankheit gezeichnet, selber Unterstützung benötigte. Die Situation von Menschen mit einer Betreuung hat er auch in seiner Kunst aufgearbeitet“, so sein Freund und Weggefährte, Bürgermeister Jürgen Huber.
Nun gibt es davon auch eine Version in russischer Sprache. Bei der Übersetzung wurde der Verein tatkräftig durch die Chamer Betreuungsrichterin Nelli Schreiber im Lektorat unterstützt, um die fachliche Richtigkeit der russischen Auflage zu gewährleisten. Der Regensburger Betreuungsverein reagiert mit der neuen Broschüre auf die steigende Zahl von betreuungsbedürftigen Menschen in Regensburg, die russisch sprechen und deren Deutschkenntnisse oftmals nur rudimentär oder gar nicht vorhanden sind. Bereits seit 2013 ergänzt deshalb ein russischsprachiger Vereinsbetreuer das Team des Regensburger Betreuungsvereins, der als Muttersprachler auch die jeweiligen Kulturkreise sowie die dazugehörigen religiösen Hintergründe kennt. Im Teamkreis der ehrenamtlichen Betreuer befinden sich außerdem seit einiger Zeit bereits sehr engagierte ehrenamtliche russische Betreuerinnen und Betreuer, die vom Regensburger Betreuungsverein fachlich begleitet werden.
Der Betreuungsverein möchte aber auch noch weitere Menschen, die russisch und deutsch sprechen, erreichen und diese dazu ermuntern, eine ehrenamtliche Betreuung zu übernehmen. Bei der Führung einer Betreuung ist es das A und O, den Betreuten zu verstehen und mit ihm kommunizieren zu können. Gerade ältere Migrantinnen und Migranten sprechen keine hier geläufigen Fremdsprachen, so dass die meisten Betreuer an ihre Grenzen stoßen. „Deshalb ist es so wichtig, gerade auch russische Migrantinnen und Migranten auf die Möglichkeit der ehrenamtlichen Betätigung im Bereich der Rechtlichen Betreuung zu informieren und diese für das Ehrenamt zu gewinnen“, betonte Andreas Reindl, Leiter der Integrationsstelle in Regensburg.
„Eine Betreuung für einen anderen Menschen kann im Prinzip jeder führen, der auch seine eigenen Angelegenheiten ordentlich regelt. Es geht grundsätzlich darum, den Betroffenen bei seiner Lebensführung in den Bereichen zu unterstützen, die er nicht mehr alleine regeln kann, also zum Beispiel bei der Stellung von sozialrechtlichen Anträgen, bei der Heimplatzsuche oder bei der häuslichen Versorgung durch einen Pflegedienst“, so Joachim Wolbergs. „Die rechtliche Betreuung im Ehrenamt ist ein ganz besonders verbindliches, verantwortungsvolles Ehrenamt, das einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft leistet. Ich möchte den ehrenamtlichen Betreuern deutlich machen, dass sie jederzeit Rat und Unterstützung beim Regensburger Betreuungsverein sowie den anderen in Regensburg ansässigen Betreuungsvereinen erhalten und nicht alleine gelassen werden.“
Im Handbuch für Betreuer findet sich auf über 800 Seiten alles zum Thema: Formblätter, Gesetzestexte und Kommentare. „Wir sind mittlerweile bei der 10. Auflage. Jedes Jahr kommen neue Gesetze und Verordnungen hinzu, das können ehrenamtliche Betreuer leicht und verständlich bei uns nachschlagen. Die Broschüre und das Handbuch ergänzen sich ideal“, so Landgerichtspräsident Horst Böhm, einer der Autoren des Handbuchs.
Die Broschüre liegt ab sofort in den Bürgerbüros, beim Senioren- und Stiftungsamt und in der Geschäftsstelle des Regensburger Betreuungsvereins (Johann-Hösl-Straße 11, Telefon 78402-0) auf, das Handbuch ist in der Geschäftsstelle des Regensburger Betreuungsvereins ebenfalls kostenfrei erhältlich. Bei Interesse an einer ehrenamtlichen Betreuung steht für ein unverbindliches Erstgespräch Andrea Weber-Lechner, Telefon 78402-0 (Betreuungsverein), oder Petra Frauenstein, Telefon 507-1542 (Senioren- und Stiftungsamt der Stadt Regensburg) zur Verfügung.