Europabrunnen könnte zum „Römerrastplatz“ werden
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Das Kulturreferat und das Planungs- und Baureferat haben gemeinsam für die Verhandlungen zum INTERREG-Programm Österreich-Bayern 2014 – 2020 einen Projektentwurf für eine überarbeitete Brunnenkonzeption und für die künstlerische Gestaltung des Umfeldes des ehemaligen Europabrunnens erarbeiten lassen. Über das INTERREG Programm Österreich-Bayern könnten bis zu 200 000 Euro an Förderung für das Regensburger Projekt zur Verfügung gestellt werden.
Im März / April 2016 wird der zuständige Begleitausschuss über die Aufnahme des Projektvorschlags ins INTERREG-Programm Österreich-Bayern 2014 – 2020 entscheiden. Nur wenn die Entscheidung für die Stadt positiv ausfällt, werden anschließend die Ausführungspläne für die Brunnenanlage, die Konzeption des Kunstwerkes, des „Römerrastplatzes“ und eines Informationssystems erarbeitet.
Mit der angestrebten Förderung in Höhe von circa 70 Prozent der förderfähigen Kosten könnten die auszuführenden Arbeiten noch im Jahr 2016 begonnen und im Jahr 2017 schwerpunktmäßig abgeschlossen werden.
„Mit der Förderung könnten wir die Planungen und tollen Ideen für den Ernst-Reuter-Platz realisieren und das Kapitel Europabrunnen endlich schließen“, so Oberbürgermeister Joachim Wolbergs.
Gestaltungselemente am Ernst-Reuter-Platz
Die Konzeption des Architekten Peithner sieht vor, das Umfeld des Brunnens künstlerisch zu gestalten und als Rast- und Informationsplatz zum „Römischen Regensburg“ zu nutzen. Als Kunstbeitrag soll eine lebensgroße Stahlplatte mit eingefrästem Verlauf der Donau gestaltet und die wichtigsten Stationen und Kastelle der Römer entlang des Flusses dargestellt werden.
Als weitere Gestaltungsbestandteile sind sowohl originale Römerquader als Sitzmöglichkeiten als auch ein modernes Informationssystem (z.B. Bildschirm mit Touchscreen) als Lotsenpunkt ins römische Regensburg angedacht.
Der bodenebene Brunnen wird mit zwölf beleuchteten Wassersprudlern und variablen Wasserstrahlhöhen unterschiedliche Wasserspiele schaffen.
Die Brunnenkonzeption, die erforderliche Kreislaufführung des Brunnenwassers, die Sanierung und Anpassung der bereits vorhandenen Brunneninstallationen und –bauwerke sowie die Brunnenoberfläche wird in die vorhandene Gestaltung eingepasst.
Die insgesamt erforderlichen Haushaltsmittel in Höhe von 530 000 Euro einschließlich der Förderung (voraussichtlich ungefähr 200 000 Euro) sind im Entwurf des Investitionsprogrammes 2015 – 2019 berücksichtigt.
Das Konzept fand am 10. November 2015 schon die Zustimmung der „Kommission Kunst und Bauen“. Nun wird der Beschlussvorschlag am 15. Dezember 2015 dem Planungs- und Kulturausschuss und am 17. Dezember 2015 dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt.
Hintergrund
In den Jahren 1997/98 wurde ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb zur Aufwertung des Verbindungsbereiches zwischen der Altstadt und dem Hauptbahnhof ausgelobt und Ende 1999 mit der Beauftragung der Wettbewerbspreisträger abgeschlossen. Neben der Neugestaltung der nördlichen Maximiliansstraße und der Nordseite des Ernst-Reuter-Platzes wurde auch mit dem Bau des sogenannten Europabrunnens auf dem Ernst-Reuter-Platz begonnen. Allerdings wurde der Bau des Europabrunnens nicht vollendet, sondern nach Errichtung der Brunnenunterbauten und der Brunnenstube im Jahre 2004 wegen der angespannten
Haushaltslage (haushaltsloses Jahr) vorläufig eingestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Stadt Regensburg von den rund 715 000 Euro, die ursprünglich für die Realisierung des Europabrunnens eingeplant waren, rund 300 000 Euro investiert.
Da wegen der Planungen für das RKK am Ernst-Reuter-Platz die weitere Umsetzung des Ergebnisses des o.g. städtebaulichen Realisierungswettbewerbs nicht mehr erfolgen wird, ist auch die Fertigstellung des Europabrunnens als Glas-Kubus-Bau, wie ihn das Wettbewerbsergebnis vorsah, nicht mehr geplant.
Im Sommer 2013 wurde die Verwaltung beauftragt, die bisher realisierten Teile des Europabrunnens für eine neue Brunnenkonzeption zu nutzen und diese neue Konzeption im Vorentwurf zu planen. Seit Herbst 2013 hat die Stadtverwaltung zusammen mit dem Fachbüro B-A-U Ingenieurgesellschaft mbH diesen Auftrag abgearbeitet. Der Auftrag sah eine Fertigstellung des Europabrunnens als bodenebener Brunnen mit steuer- und variierbaren Wasserstrahldüsen vor.