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Viele Menschen sorgen sich um ihr Eigentum, ihren Wohnort und um ihre Gesundheit. Ob diese Sorge nur dem individuellen Gefühl geschuldet ist oder ob diese Verunsicherung auch statistisch belegbar ist, soll Thema in diesem Beitrag sein.

Die Polizeiliche Kriminalitätsstatik liegt seit Mai vor

Die aktuell veröffentlichte Polizeiliche Kriminalitätsstatistik scheint die gefühlte Verunsicherung der Bevölkerung auch statistisch belegbar zu sein, denn die Anzahl der registrierten Straftaten ist von 2014 zu 2015 um 4,1 Prozent gestiegen. Ein Blick in die Details zeigt zwei Gruppen: Die Deliktfelder, die rückläufig waren, und die, die zugenommen haben (vgl. PKS Bundeskriminalamt, 2015). Die komplette Statistik finden Sie online auf den Seiten des BKA.

Rückläufige Deliktfelder

Deliktfelder mit Anstieg

-          Straßenkriminalität: minus 1 Prozent

-          Sachbeschädigung: minus 4 Prozent

-          Fahrraddiebstahl: minus 1,3 Prozent

-          Tankbetrug: minus 7,8 Prozent

-          Wirtschaftskriminalität: minus 3,5 Prozent

-          Sozialleistungsbetrug: minus 19,3 Prozent

-          Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asylverfahrens- und Freizügigkeitsgesetz: plus 157,5 Prozent

-          Ladendiebstahl: plus 7,1 Prozent

-          Taschendiebstahl: plus 7,0 Prozent

-          Wohnungseinbruchdiebsthl: plus 9,9 Prozent

-          Rauschgiftdelikte: plus 2,1 Prozent

Besonders besorgniserregend erscheint in diesem Zusammenhang (neben den alarmierenden Zahlen zu Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asylverfahren- , und Freizügingskeitsgesetz) unter anderem auch der steigende Werte bei den Wohnungseinbrüchen. Bereits im Jahr 2014 sprach die Polizei von einem Höchststand mit Blick auf die letzten 15 Jahre. Und im Jahr 2015 ist dieser noch einmal deutlich überstiegen worden. Besonders viele Einbrüche wurden in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hamburg verzeichnet. Das Fatale bei Einbruchsdelikten sind die Folgen für die Opfer: Schlafstörungen und Angstgefühle bleiben oft länger in den Köpfen der Beraubten als viele vermuten. Ein Viertel der Betroffenen spielt mit dem Gedanken, den Wohnort zu wechseln. Zehn Prozent gehen diesen Schritt letztendlich auch.

Ein Blick in die Region Regensburg zeigt massiven Anstieg

Die Statistik des Bundeskriminalamts gibt deutsche Vergleichswerte aus. Interessant ist jedoch auch ein Blick auf die regionale Situation, in der die Fälle der Region gebündelt nachgeschlagen werden können. So ist die Polizei-Statistik nicht die einzige Bezugsquelle von belastbaren Zahlen. Außerdem hat der Marktplatz Finanzscout24 die Daten in eine Online-Karte eingebaut – dort können Sie Ihre Postleitzahl eingeben, um zu erfahren wie Ihre Region abgeschnitten hat. Für Regensburg wird Platz 189 von 402 angezeigt, eine Platzierung im Mittelfeld. Wie dieses Ranking zustande kommt, lässt sich mit diesen Einzeldaten erklären:

-          Die Zahl der erfassten Einbrüche ist um 17 Prozent von 141 auf 166 gestiegen.

-          Die Fälle je 100.000 Einwohner steigen damit um 16 Prozent von 100,5 Fälle auf 117 Fälle.

-          Auch die Zahl der versuchten Einbrüche ist um eklatante 63 Prozent (von 65 auf 106) angestiegen.

Politiker waren bereits im Vorjahr alarmiert

Die Tatsache, dass die Politiker bereits im Vorjahr angaben, von den Zahlen alarmiert zu sein, diese nun jedoch mit Blick auf die aktuelle Statistik noch einmal schlechter aussehen, verschärft den Druck. Thomas de Maizière, Deutschlands Innenminister, kündigte unter anderem diese Maßnahmen an:

1.)    Die Polizeipräsenz müsse verstärkt werden. De Maizière zeigte sich deutlich erleichtert darüber, dass in Bund und Ländern wieder mehr Polizisten eingestellt wurden.

2.)    Polizeikonzepte müssen neu aufgestellt werden: Ein Austausch von Tatmustern, vernetzte und länderübergreifende Kommunikationswege sollten die neuen Methoden der Einbruchsbekämpfung werden. Darunter fällt auch die Anschaffung neuer Software sowie der Möglichkeit von Videoüberwachungen.

3.)    Die Bekämpfung von organisierten Verbrechen (wie Wohnungseinbrüchen sowie Drogen-, Menschen- und Waffenhandel) könne mit vorausschauenden Polizeikonzepten ermöglicht werden.

4.)    Fördermittel für den Einbruchsschutz sollen zur Verfügung gestellt werden.

5.)    Das Engagement der deutschen Bundesländer müsse sich verbessern, denn die regionalen Unterschiede sind deutlich: In Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl der Einbrüche pro 100.000 Einwohner von 300 auf 353 – in Bayern hingegen sank sie von 65 auf 58.

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Bild: Besorgte Gesichter bei den deutschen Bürgern, denn viele fühlen sich nicht mehr sicher. Auch die aktuelle Statistik beweist: Die Kriminalität steigt. (Foto: pixabay.com © LeoFra (CC0 Public Domain)

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