Die Kerschensteiner Berufsschule I und II Regensburg veranstaltete vor kurzem in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht Regensburg e.V. und der Polizei zwei aufeinanderfolgende „Aktionstage zur Verkehrssicherheit“.
Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren konnten – angeleitet durch erfahrene Mitarbeiter der Verkehrswacht und spezielle Präventionsbeamte der Polizei - an mehreren Stationen ein aktives Verkehrssicherheitstraining absolvieren.
Der Referent für Bildung, Sport und Freizeit, Dr. Hermann Hage, bedankte sich bei seiner Eröffnungsrede bei Polizei und Verkehrswacht für die Unterstützung. Dr. Hage sagte, es sei keine Selbstverständlichkeit, angesichts der hohen Kosten solche Veranstaltungen durchzuführen. Sehr gelungen fand er neue Aktion der Polizei, mit Crashautos die Folgen von kleinen Einparkremplern zu simulieren und so auf das Thema Fahrerflucht aufmerksam zu machen. Junge Menschen würden so sensibilisiert, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Die Berufsschülerinnen und Berufsschüler konnten im Fahrsimulator die eigene Reaktionsgeschwindigkeit beim Bremsversuch testen und deren Folgen diskutieren. Auf dem Gurtschlitten spürten die Jugendlichen mit welcher Kraft ihr Körper bei einem Zusammenstoß, selbst bei geringer Geschwindigkeit, in den Sicherheitsgurt geschleudert und von ihm festgehalten wird. Rauschbrillen simulierten eine verzerrte Wahrnehmung, wie sie durch eine bestimmte Blutalkoholkonzentration hervorgerufen wird. Der dabei gestörte Gleichgewichtssinn machte es den Jugendlichen und jungen Erwachsenen offensichtlich schwer, an einem Parcours verschiedene Geschicklichkeits- und Reaktionsübungen zu bewältigen.
Der Schulleiter der Berufsschule II, Anton Nenning, betonte, dass die Initiative zu dieser Aktion im letzten Schuljahr von der Berufsschule I ausging. Der Schulleiter, Josef Schmidbauer, und der Fachbetreuer Sozialkunde, Werner Böhm, hätten durch die positive Resonanz eine Neuauflage dieser Aktion in diesem Jahr erst ermöglicht. Nenning verwies auf Paragraph 1 der StVO, der die Notwendigkeit und Intention der Verkehrssicherheitstage unterstreicht: „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. Wer am Verkehr teilnimmt, hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“
Der Vorsitzende der Regensburger Verkehrswacht, Thomas Faltermeier hob hervor, dass alle Mitwirkenden der Verkehrswacht sich freiwillig und unentgeltlich engagieren. Nur so sei es möglich, Schülerinnen und Schülern wichtige Praxiserfahrungen zu vermitteln. Sein besonderer Dank galt der Firma Trafcon für die Bereitstellung der Simulatoren und Gertraud Maiwald als Koordinatorin dieser Aktion.
Markus Fuchs, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Regensburg Süd, zog interessante Parallelen zwischen dem Straßenverkehr und der Fußballeuropameisterschaft. In beiden Bereichen gebe es bestimmte Regeln, die man befolgen müsse. Regelverstöße würden beim Fußball durch den Schiedsrichter, im Straßenverkehr durch die Polizei geahndet und hätten immer auch Konsequenzen. Um eine Akzeptanz für eine gewisse Regelbefolgung zu erreichen, beteilige sich die Polizei deshalb gern an solchen Aktionen. Dabei finde stets eine enge und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen Polizei und Verkehrswacht statt.
Die neue Aktion mit den Crashautos sei angesichts von 1200 Strafverfahren wegen Unfallflucht allein im Raum Regensburg, deren gesamte Schadenssumme sich auf etwa 1,8 Millionen Euro beläuft, eine gute Möglichkeit, selbst zu erfahren, wie sich ein Aufprallunfall anfühlt. Markus Fuchs betonte ebenso die Notwendigkeit von Hinweisen an die Polizei falls man selbst Zeuge einer Unfallflucht werde.
Die positiven Rückmeldungen durch die Schülerinnen und Schüler sowie der interessierten Lehrkräfte bestätigte die Erfahrung, dass diese Präventionskampagne eine lohnende Investition in die Verkehrssicherheit der jungen Autofahrer darstellt.
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