Im Vatikan von höchster Stelle gefeuert, im Abschlussbericht zum Mißbrauchsskandal bei den Domspatzen nicht unerheblich als Verhinderer erwähnt, kommt Kardinal Gerhard Müller noch diesen Monat zurück in sein altes Bistum. Der ehemalige Bischof von Regensburg feiert am 30. Juli ein Pontifikalamt zum feierlichen Abschluss des Annabergfestes. Doch nicht alle werden ihn hier mit offenen Armen empfangen.
Und das wird nicht sein einziger Auftritt bleiben. Am 29. Oktober feiert Kardinal Gerhard Müller ein Hochamt bei Regenstauf zur abgeschlossenen Generalsanierung der Salvatorkapelle. Und am Christkönigssonntag, dem 26. November feiert das Bistum Regensburg um 15 Uhr mit Kardinal Müller im Regensburger Dom eine Dankesvesper anlässlich des 15. Jahrestags seiner Bischofsweihe.
Die Diözese Regensburg will dabei auf ein segensreiches Jahrzehnt zurückblicken, in dem Kardinal Müller als Bischof diente. Allerdings wird er in Regensburg nicht nur Jubelgesänge zu hören bekommen. Zu verbrannt sei die Erde, die der ehemalige Bischof an seiner ehemaligen Wirkungsstätte hinterließ, so Müllers Kritiker. Für nicht wenige unter ihnen sei es ohnehin eine Frage der Zeit gewesen, bis auch Papst Franziskus erkannte, wen er denn da als langjährige Leiter der Kongregation für die Glaubenslehre unter seinen engsten Vertrauten gehabt habe. Es war ein offenes Geheimnis, dass Papst Franziskus und Müller nicht gerade häufig auf gleicher Linie lagen. Der ehemalige Bischof gehörte seit 2007 der Glaubenskongregation an. Vor gut fünf Jahren wurde er von seinem Förderer Papst Benedikt XVI. an deren Spitze berufen.
Spannend wird es auch am kommenden Dienstag, dem 18. Juli, wenn Ulrich Weber den Abschlussbericht zur Untersuchung der Misshandlungs- und Mißbrauchsfälle bei den Regensburger Domspatzen veröffentlicht. Müller wurde schließlich vorgeworfen, in seiner Zeit als Bischof von Regensburg die Aufklärung des Skandals erheblich behindert zu haben. Makaber: Als Präfekt der Glaubenskongregation war Müller selbst bis zuletzt oberster Richter in diversen Mißbrauchsfällen durch Priester.
Spannend wird es auch am kommenden Dienstag, dem 18. Juli, wenn Ulrich Weber den Abschlussbericht zur Untersuchung der Misshandlungs- und Mißbrauchsfälle bei den Regensburger Domspatzen veröffentlicht. Müller wurde schließlich vorgeworfen, in seiner Zeit als Bischof von Regensburg die Aufklärung des Skandals erheblich behindert zu haben. Makaber: Als Präfekt der Glaubenskongregation war Müller selbst bis zuletzt oberster Richter in diversen Mißbrauchsfällen durch Priester.
Das Bistum Regensburg freut sich, dass Kardinal Müller zugestimmt habe, diese Feste mit den Menschen in der Diözese zu feiern. Alle Gläubigen seien herzlich eingeladen, dem ehemaligen Bischof von Regensburg zu begegnen. Wie herzlich aber dieser Empfang ausfallen wird, wird sich zeigen. Vielleicht hätte das Bistum mit der Bekanntgabe der Müller-Besuche bis nach dem Veröffentlichungstermin der Mißbrauchshintergründe warten sollen. Denn so könnte es ein Gang nach Canossa werden.
Der Verlust seines Amtes im Vatikan sei für den 69-jährigen - so Kirchenkenner - ohnehin eine Art Kündigung ins Nichts gewesen. Müllers Ablösung in Rom bedeute aber für die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" so etwas wie "die wertvolle Möglichkeit einer Neuorientierung". "Kardinal Müller hat sich immer wieder durch seine Belehrungen und Interpretationen des Papstamtes, zuletzt in seinem Buch "Der Papst", zum Lehrmeister über den Pontifex erhoben", so die Pressemeldung der Bewegung.
Der Verlust seines Amtes im Vatikan sei für den 69-jährigen - so Kirchenkenner - ohnehin eine Art Kündigung ins Nichts gewesen. Müllers Ablösung in Rom bedeute aber für die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" so etwas wie "die wertvolle Möglichkeit einer Neuorientierung". "Kardinal Müller hat sich immer wieder durch seine Belehrungen und Interpretationen des Papstamtes, zuletzt in seinem Buch "Der Papst", zum Lehrmeister über den Pontifex erhoben", so die Pressemeldung der Bewegung.