Es war doch ein Brandanschlag auf Bavariathek
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In der Nacht auf Sonntag ist es zu einem Brand der Bavariathek – dem Tochtergebäude des Museums der bayerischen Geschichte am Donaumarkt – gekommen. Das Erdgeschoss wurde dadurch komplett verwüstet. Nun haben die Ermittler bestätigt: Ein technischer Defekt wird ausgeschlossen, der Verdacht auf Brandstiftung verhärtet sich zunehmend.
Kurz vor der Fertigstellung der Bavariathek passierte die Katastrophe: Durch einen Brand in der Nacht von Samstag auf Sonntag ist das Erdgeschoss komplett ausgebrannt. Das Nebengäude sollte das Museum ergänzen - im ersten und zweiten Stock war ein medienpädagogischer Bereich geplant, im dritten und vierten Stockwerk befinden sich hauptsächlich Verwaltungsräume.
Nach den Ermittlungen einer 10-köpfigen Einsatzgruppe - bestehend aus Sachverständigern, der Kripo und dem Leiter des Staatlichen Bauamts Peter Thumann - steht nun seit gestern fest: Ein technischer Defekt ist als Brandursache auszuschließen. Somit verdichtet sich der Verdacht auf Brandstiftung immer mehr. Jetzt stellt sich eigentlich nur noch die Frage, ob es sich um eine fahrlässige oder eine vorsätzliche Tat handelt. In einer Mitteilung der Polizei heißt es dazu, dass diese Frage nun Gegenstand der intensiven Ermittlungen sei.
Die Zerstörung des Erdgeschosses ist immens: Wände und Fenster sind schwarz. Gebrannt haben vornehmlich das im Gebäude gelagerte Dämmmaterial, die Baupaletten und die Mineralwolle-Matten. Aufgrund der offenen Gestaltung des Museumsteils – die Räume haben keine Türen und eine Galerie verbindet die Stockwerke – konnte sich der Rauch zudem problemlos im ganzen Haus ausgebreitet und so sind beinahe alle Räume vom ersten bis zum vierten Stock mit einer Rußschicht überzogen. Zu klären ist nun auch, ob die Statik des Gebäudes noch intakt ist.
Aussagen der Polizei zufolge wird der Schaden mittlerweile auf bis zu einer Million Euro geschätzt. Der hohe Sachschaden resultiere insbesondere aus der Verrußung des Gebäudeinneren, vor allem ein möglicher Schaden an der Lüftungsanlage treibe die geschätzten Kosten so in die Höhe.
Von Glück im Unglück kann man sprechen, dass die Bavariathek vom Hauptgebäude getrennt ist, sodass dieser Großteil des Museums der bayerischen Geschichte nur Rauch im geringen Maße abbekommen hat – der Schaden hält sich hier in Grenzen.
Ob die für Ende Mai 2018 geplante Eröffnung nun verschoben werden muss, steht noch nicht fest. Die Inbetriebnahme ist jedoch erst für November 2018 gesetzt. Eventuell könnte diese Zweiteilung der Eröffnung auch die Verzögerung durch die Sanierung der Bavariathek abfedern.