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Ironischer geht’s wohl kaum: Ein Schiff mit dem die rechtsextreme "Identitäre Bewegung" zurzeit vor der libyschen Küste kreuzt, ist in Seenot geraten. Zur Hilfe kommt ihnen nun die Regensburger Hilfsorganisation „Sea-Eye“, die sich der Seenotrettung von Flüchtlingen verschrieben hat. 

Wie die Regensburger Organisation auf ihrer Facebook-Seite mitteilt, ist Michael Buschheuer, Vorsitzender von Sea-Eye e.V. am Freitagvormittag von einem Sprecher der EU-Marine-Mission „Sophia“ über die schiffsbrüchigen Rechtsextremen informiert worden – ihr Schiff C-Star sei manövrierunfähig.

Da der Kutter der Sea-Eye am wenigsten weit vom Havaristen entfernt ist, seien sie damit beauftragt worden, dem Schiff zur Hilfe zu kommen – die Sea-Eye nimmt derzeit den Kurs auf. Michael Buschheuer betont: „In Seenot Geratenen zu helfen, ist die Pflicht eines jeden, der auf See ist – unterschiedslos zu ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Gesinnung."

Die rechtsextremen Aktivisten wollten Flüchtlinge an der Überfahrt nach Europa hindern. Sie machen seit mehreren Wochen im Mittelmeer Druck auf Migranten und Flüchtlings-Retter, denen sie Menschenhandel vorwerfen. Erst vor wenigen Tagen verfolgten sie ein Schiff der beiden Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée (SOS Mittelmeer). Sie selbst gaben umgehend auf Twitter eine Stellungnahme ab: „Wir haben ein technisches Problem, das aber keine Seenotrettung erforderlich macht.“

Wie bereits im Juni berichtet, sind Sea-Eye e.V. seit Herbst 2015 unterwegs, um Flüchtlingen auf See zu helfen. Zwei ehemalige Schiffkutter unter dem Namen „Sea-Eye“ und „Seefuchs“, sowie das kleinere Boot „Speedy“ begeben sich furchtlos ins Mittelmeer und helfen, wo sie können. Selbst bergen können sie dabei nicht, stattdessen werden die in Not geratenen Flüchtlinge mit Rettungswesten und Wasser versorgt und werden, wenn nötig, an Bord in einer Krankenstation behandelt. Währenddessen wird ein Notruf an die Seenotleitstelle Mittelmeer gesendet, die größere Schiffe herbeiruft, um die vielen Menschen zu bergen.

Allein im Jahr 2016 wurden so über 5.500 Menschen aus der Seenot gerettet. Der Verein, der in Regensburg seine Anfänge erlebte, besteht mittlerweile aus fast 500 Mitgliedern aus ganz Deutschland und Europa, die alles in ihrer Macht stehende tun, um Menschen in Not zu helfen und andere auf die Probleme aufmerksam zu machen.

Über alle aktuellen Entwicklungen werden wir weiter hier berichten.

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