Treffen mit der Bundesinnenministerium
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Die private Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye e.V. ist heute zu einem ersten Gespräch mit Vertretern des Bundesinnenministeriums (BMI) in Berlin zusammengetroffen. Bei dem Meeting ging es um die Vorwürfe gegen die privaten Seenotretter und um die Sicherheit der Rettungsschiffe und ihrer Crews beim Einsatz in der neuen libyschen Rettungszone.
Wie berichtet, hatten die Libyer in der vergangenen Woche ein Gebiet, das sich bis zu 100 Meilen vor die libysche Küste erstreckt, zu ihrer "Search and Rescue Region" (SRR) erklärt und die privaten Seenotrettern vor einer Einfahrt in diese Zone gewarnt. Das Schiff Golfo Azzurro der spanischen NGO Open Arms war kurz danach unter Waffengewalt mehrere Stunden von der libyschen Küstenwache festgehalten worden. Sea-Eye und andere NGOs haben aufgrund der libyschen Drohungen ihre Rettungseinsätze seither unterbrochen.
Die Vertreter von Sea-Eye betonten bei dem Treffen im BMI den rein humanitären und legalen Charakter ihrer Missionen, die bereits 12.000 Menschen vor dem Ertrinken bewahrt haben. Zwei italienische Parlamentsausschüsse hatten übereinstimmend festgestellt, dass die Vorwürfen der Zusammenarbeit mit den Schleusern gegenstandslos seien.
Sea-Eye forderte das Bundesinnenministerium auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um den Rettungscrews Sicherheit beim Befahren der internationalen Gewässer vor Libyen zu gewährleisten. Sea-Eye wies darauf hin, dass die UN-Organisation IMO (International Maritime Organization) unmissverständlich festgestellt hat, dass Libyen privaten Rettungsschiffen die Zugang zu ihrer SRR nicht verbieten darf.
Die Vertreter des Bundesinnenministeriums zeigten bei dem Gespräch Verständnis und Sympathien für die Anliegen von Sea-Eye. Eine Sicherheitsgarantie für die Crews könne es derzeit allerdings nicht geben. In Gesprächen mit der libyschen Seite bemühe man sich darum, dass die Einheitsregierung von Tripolis die Arbeit der privaten in Seenotretter nicht behindert.
Sea-Eye-Gründer Michael Buschheuer: "Die Sicherheitslage unserer Missionen bleibt unverändert. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie die Arbeit der privaten Seenotretter schützt und dies der libyschen Seite unmissverständlich klar macht."
Sea-Eye ist seit April 2016 im Rettungseinsatz vor der libyschen Küste. Mit ihren beiden Schiffen hat die Regnsburger NGO bisher rund 12.000 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Hunderte Ehrenamtliche leisten auf den beiden Schiffen Sea-Eye und Seefuchs freiwillige und unbezahlte Einsätze.
Mehr Informationen für die Presse unter: http://sea-eye.org/media/