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„Querschnittsfakultät“ zieht vom Sammelgebäude in den 28,8 Millionen Euro teuren Neubau am See am Campus. Wissenschaftsminister Dr. Spaenle lobt Dynamik der OTH Regensburg. Hochschule hat dennoch weiterhin Bedarf an Lehr- und Forschungsflächen.

„Alle Jahre wieder eine Einweihung“, so Dr. Ludwig Spaenle, MdL, Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst „vorweihnachtlich“ am gestrigen Donnerstag, 26. Oktober, anlässlich der Einweihung des neuen Gebäudes für die Fakultät Informatik und Mathematik am Campus der OTH Regensburg. Ziemlich genau vor einem Jahr hatte Dr. Spaenle anlässlich der Einweihung des Hauses der Technik ebenfalls an der OTH Regensburg gesprochen. Ein Beweis für die Dynamik der OTH Regensburg, eine der großen bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften, so der Wissenschaftsminister.

Durch das neue Gebäude werde Lehre in einer neuen Qualität möglich, sagte Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg in seiner Begrüßung. Er dankte allen Beteiligten für deren Unterstützung, allen voran dem Bayerischen Wissenschaftsministerium und dem Bayerischen Finanzministerium – auch Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat Albert Füracker war unter den Gästen - und dem Staatlichen Bauamt Regensburg. Überglücklich nahm dann Prof. Dr. Thomas Waas, Dekan der Fakultät Informatik und Mathematik, den „Schlüssel“ für das Gebäude von Claudia Zirra, Baudirektorin und Bereichsleiterin Hochschulbau im Staatlichen Bauamt Regensburg, in Empfang.


Das neue Gebäude würde den innovative Charakter seiner Fakultät unterstreichen, so Prof. Dr. Waas. Das 28,8 Millionen Euro teure Gebäude hat eine Nutzfläche von mehr als 5000 Quadratmetern. Es beherbergt unter anderem elf Hörsäle, zwei Medienräume, zwei CIP-Pools und 24 Kursräume. Mehr als 200 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik waren zu der Veranstaltung mit Segnung an die OTH Regensburg gekommen. Musik steuerten die Regensburger Celloschaber bei, darunter Prof. Dr. Martin Pohl, selbst Professor der Fakultät Informatik und Mathematik.

Trotz Neubau weiterhin Flächen nötig

Die Fakultät Informatik und Mathematik mit mehr als 1800 Studierenden ist eine der größten Fakultäten an der OTH Regensburg und die größte Fakultät ihrer Art aller bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften. „Mit dem Umzug auf den Campus erhält sie nun eine Heimat, die ihrer Rolle innerhalb der OTH Regensburg gerecht wird“, sagte Präsident Prof. Dr. Baier. Die OTH Regensburg war die erste bayerische Fachhochschule, die den Studiengang Informatik eingeführt hat. Seit 1988 nutzt die heutige Fakultät Informatik und Mathematik Räume im Sammelgebäude der Universität Regensburg.


„Ein tolles Ende“ nach fast 30 Jahren im Sammelgebäude, findet Präsident Prof. Dr. Baier (rechs). Er betonte in seiner Rede die fundamentale Rolle der Informatik und Mathematik für alle anderen Studiengänge an der OTH Regensburg. Vom Umzug der „Querschnittsfakultät“ auf den Campus der OTH Regensburg verspricht sich Präsident Prof. Dr. Baier künftig weitere Möglichkeiten interner Kooperationen, zum Beispiel im Bereich Digitales Bauen, Robotik oder Sichere Intelligente Systeme. Zu bedenken gab Präsident Prof. Dr. Baier, dass das Gebäude im Jahr 2009 für rund 1000 Studierende geplant und beantragt wurde. Durch die äußerst dynamische Entwicklung der OTH Regensburg bleibe die Raumsituation trotz dieses Neubaus angespannt. Es bestehe weiterhin Bedarf an Lehr- und Forschungsflächen an der OTH Regensburg – insbesondere im Bereich Informatik und Mathematik – deren Studierende auf große Nachfrage am Arbeitsmarkt stoßen, so Präsident Prof. Dr. Baier.

Freistaat investiert 100 Millionen an der OTH Regensburg

Auch bundesweit könne die OTH Regensburg mithalten, so Dr. Spaenle und erwähnte in seiner Festansprache den Erfolg der OTH Regensburg im bundesweiten Wettbewerb „Innovative Hochschule“, was für ihn „Exzellenz“ bedeute, so Dr. Spaenle. 28,8 Millionen Euro hat der Freistaat in den Neubau der Fakultät Informatik und Mathematik investiert, insgesamt investiere er aktuell 100 Millionen in Neubauten an der OTH Regensburg. Und es gehe noch mehr, so Dr. Spaenle. Für das Regensburg Center of Health Science and Technologies (RCHST) sei im Nachtraghaushalt des Freistaates Geld eingeplant, so Dr. Spaenle. „In Regensburg Geld ausgeben lohnt sich.“ Er gratulierte der OTH Regensburg außerdem zur jüngst erfolgreich gemeisterten Systemakkreditierung und stellte das Engagement der OTH Regensburg beim Transfer Wissenschaft und Wirtschaft heraus, erwähnte diesbezüglich auch das im Aufbau befindliche Technologietransferzentrum in Parsberg und die dezentralen Lernstandorte der OTH Regensburg in Abensberg, Cham und Tirschenreuth. „Die OTH Regensburg ist vorne mit dabei“, so Dr. Spaenle und der Neubau stehe sinnbildlich dafür das „dynamische Momentum“.

Neubau passt zur Strategie der Stadt Regensburg

Die Einweihung des Gebäudes markiere einen weiteren Meilenstein der Weiterentwicklung des Regensburger Campus, sagte Regensburgs Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer in ihrer Rede. Der Neubau passe auch ausgezeichnet zur Strategie der Stadt, als schlagkräftiger Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort. Maltz-Schwarzfischer berichtete von dem TechCampus der Stadt angrenzend an den Campus. Neben der TechBase siedeln sich dort viele etablierte High-Tech-Unternehmen an. „Viele der Unternehmensgründungen wären wohl ohne die Entwicklung der OTH Regensburg nicht möglich gewesen“, sagte Maltz-Schwarzfischer. Gerade Informatik und Mathematik seien Querschnittsfächer. Das neue Gebäude am Campus fördere den Austausch unter den Disziplinen und auch mit der Wirtschaft am TechCampus der Stadt. Und dieser Austausch sei für Innovationen besonders wichtig, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Sie freue sich auf viele weitere Gelegenheiten der Zusammenarbeit, so Maltz-Schwarzfischer.

Zwei weitere neue Gebäude folgen in rund vier Jahren

Prälat Johann Neumüller, Domdekan des Bistums Regensburg, und Eckhard Herrmann, Dekan des Evangelich-Lutherischen Dekanatsbezirk Regensburg segneten das Gebäude. Prälat Neumüller freute sich über die Tradition der Segnung, die an der OTH Regensburg gepflegt werde. Dekan Herrmann verknüpfte den Begriff Segnung mit Wachstum und Gedeihen, in diesem Sinne wünsche er der Fakultät Informatik und Mathematik ein gutes Gelingen in diesem neuen Gebäude.

Baudirektorin Zirra überreichte abschließend Präsident Prof. Dr. Baier und dem Dekan der Fakultät Informatik und Mathematik Prof. Dr. Thomas Waas den „Schlüssel“, ein gerahmter QR-Quode in Glas. Sie bedankte sich für das Engagement aller Beteiligten, vor allem für den extremen Endspurt beim Bau, so dass zum 1. Oktober die Lehrflächen im Erdgeschoss in Betrieb gehen konnten. Das „gelbe Trikot“ werde die Fakultät Informatik und Mathematik wohl aber nur rund vier Jahre tragen, so Zirra, denn am Campus der OTH Regensburg gehe es Schlag auf Schlag. Im Frühjahr 2018 werde bereits die Grundsteinlegung des Neubaus der Fakultät Architektur und des Neubaus für die Verwaltung stattfinden, so Zirra. Nach der Veranstaltung führten das Staatliche Bauamt Regensburg, das ATELIER 30 Architekten und die Künstlerinnen Andrea Knobloch und Ute Vorkoeper des Kunstwerks „Anomalia (black hole)“ interessierte Gäste durch das Gebäude.

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