Von der Fremdsprache zur "Freundsprache"
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Eine kaufmännische Berufsausbildung basiert nicht nur auf der praktischen Ausbildung in den Betrieben und dem theoretischen Unterricht an der Berufsschule. Dank des europäischen Förderprogramms Erasmus PLUS konnten in diesem Schuljahr wieder 25 Auszubildende aus verschiedenen kaufmännischen Berufen einen dreiwöchigen College-Aufenthalt in der britischen Metropole London absolvieren.
Der „EUROPASS Mobilität“ zertifiziert diese zusätzliche Qualifikation. Schulleiter Reinhard Tischler durfte anlässlich der Europassverleihung die Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer sowie zahlreiche Firmenvertreter in den Räumen des Beruflichen Schulzentrums Matthäus Runtinger zu einer Feierstunde begrüßen.
Ein gemeinsames Europa ist ein Schatz, den es zu hüten und zu verteidigen gilt. Die über Jahrzehnte gemeinsam geschaffenen Werte für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sind die sichere Basis für ein friedvolles Miteinander, eine starke weltweite Position und eine Zukunft in Sicherheit und Wohlstand. Es stellt sich jedoch immer wieder die Fragen, wie sich dieses Bewusstsein schärfen und konkret umsetzen lässt? Die Europäische Union stellt genau für diese bedeutsame Zielsetzung Fördergelder im Rahmen des Programms Erasmus PLUS zur Verfügung. Das Berufliche Schulzentrum Matthäus Runtinger (kaufmännische Berufsschule) nutzt konsequent diese Möglichkeit der finanziellen Unterstützung und konnte so für 25 kaufmännische Auszubildende im Oktober 2017 einen dreiwöchigen Besuch des College of Central London (CCL) ermöglichen.
Raouf Nobeebux, Dozent am CCL, half bei der Betrachtung von Außenhandelsgeschäften aus der Perspektive des jeweiligen Ausbildungsberufes, dem Schwerpunkt der theoretischen Ausbildung. Study Tours boten den notwendigen Praxisbezug und zahlreiche schülerseitige Präsentationen sorgten für einen selbstverständlichen Einsatz der englischen Sprache. Quasi von der FREMDsprache zur FREUNDsprache. In der Freizeit galt es London zu erkunden, sowie die britische Kultur kennen zu lernen. Die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst organisierte Unterbringung und die Bildung von Wohngemeinschaften vervollständigten den Erfahrungsschatz.
Thomas Schwindl stellte als verantwortlicher Fachbetreuer des Schulzentrums für „Internationale Projekte“ die von der EU geförderte Maßnahme vor und dankte mit Stolz den 25 Auszubildenden, die auch als sehr gute Botschafter ihrer Ausbildungsbetriebe, der Schule, der Stadt Regensburg und unseres Landes in London unterwegs waren und so ihren Beitrag zur Stärkung des europäischen Netzes beitrugen.
Lukas Hofmann präsentierte das Projekt souverän und lebendig aus Sicht der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler und bedankte sich insbesondere bei den Ausbildungsbetrieben für die dreiwöchige Freistellung.
Referent für Bildung, Sport und Freizeit Dr. Hermann Hage nutzte die Gelegenheit der Europassverleihung und betonte die Notwendigkeit solcher Auslandsaufenthalte und schilderte dabei auch die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens. Anschließend überreichte er mit hoher Wertschätzung an die Schülerinnen und Schüler die „EUROPÄSSE Mobilität“ sowie die Kurszertifikate des CCL.
Trotz Brexit geht’s weiter! Die Anträge für die Jahre 2018 und 2019 sind bereits bei der Nationalagentur des Bildungsinstituts für Berufliche Bildung eingereicht.
Hintergrund:
Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa. Seine Mittelausstattung von 14,7 Milliarden Euro wird es Millionen von Europäerinnen und Europäern ermöglichen, im Ausland zu studieren, sich weiterzubilden, Berufserfahrung zu sammeln oder Freiwilligenarbeit zu leisten.
Der Europass Mobilität ist ein Dokument zum Nachweis von Lernaufenthalten im europäischen Ausland - sei es ein Praktikum oder ein Abschnitt der beruflichen Aus- und Weiterbildung oder des Studiums. Dabei dokumentiert er Lernerfahrungen jeder Art, jeden Niveaus und jeder Zielsetzung.
Die Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB) arbeitet im Auftrag und mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Sie besteht seit 2000 und ist Nationale Agentur für das EU-Bildungsprogramm Erasmus+.