Trendwechsel vom Diesel zum Benziner
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Im Jahr 2017 sind knapp fünf Prozent mehr Fahrzeuge in Bayern zugelassen worden als noch im Vorjahr. Das hat Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann mitgeteilt. Dabei fällt nach den aktuellen Zahlen des Landesamtes für Statistik ein deutlicher Trend weg vom Diesel hin zum Benziner auf: Während die Diesel-Pkw um mehr als zehn Prozent zurückgingen, ist bei den Benzinern ein Anstieg um mehr als 20 Prozent zu verzeichnen.
Herrmann: „Hier spielt offensichtlich die Diskussion um Dieselfahrverbote eine Rolle.“ Als erfreulich bezeichnete Herrmann die steigende Nachfrage nach Elektro-Autos sowie Gas- und Hybrid-Fahrzeugen um mehr als 87 Prozent auf rund 25.000 Fahrzeuge: „Das sind zwar Zahlen auf niedrigem Niveau, aber die Entwicklung motiviert uns auf dem Weg zu unserem Ziel, Deutschland und insbesondere Bayern zum Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität zu machen.“ Um mit gutem Beispiel voranzugehen, soll in Bayern beispielsweise im staatlichen Fuhrpark der Anteil der Elektroautos bei Neuzulassungen auf 20 Prozent erhöht werden. Insgesamt haben die Autofahrer im Jahr 2017 mehr als 816.000 Kraftfahrzeuge in Bayern neu zugelassen.
Im Jahr 2016 war das Verhältnis von Benzin- zu Diesel-Fahrzeugen noch genau umgekehrt. Es wurden rund 333.000 Fahrzeuge in Bayern mit Diesel und nur 300.000 mit Benzin neu zugelassen. Im letzten Jahr waren mit 373.000 neu zugelassenen Benzinern deutlich mehr in Verkehr gebracht als die etwa 303.000 Fahrzeuge, die mit Diesel angetrieben werden.
Für Herrmann hat ein Mix aus vielen verschiedenen Verkehrsmitteln und verschiedenen Antrieben Zukunft. Dazu gehört neben der Stärkung öffentlicher Verkehrsangebote auf Straße und Schiene auch der Individualverkehr, sei es mit dem Fahrrad oder mit dem Auto. „Wir unterstützen unsere Bürgerinnen und Bürger für bestmögliche Mobilität. Es macht aus meiner Sicht beispielsweise keinen Sinn, Fahrverbote auszusprechen oder eine vorschnelle Abschaffung von Verbrennungsmotoren zu fordern. „Unabhängige Tests zeigen, dass Dieselfahrzeuge der neuesten Generation bayerischer Hersteller bereits jetzt die kommenden strengen Anforderungen der EU bei den Stickoxidemissionen im Realbetrieb einhalten können. Dennoch muss die Industrie weitere Anstrengungen unternehmen, um Verbrennungsmotoren noch sauberer zu bekommen“, bekräftigte Herrmann. „Wer Verbrennungsmotoren bis 2030 ganz abschaffen möchte, der riskiert die Arbeitsplätze und damit unseren Wohlstand in Bayern. Bayern ist der größte Automobilstandort Deutschlands und wer so etwas fordert, hat nicht ganz zu Ende gedacht“, machte Herrmann klar.