Wenn Sucht die Familie zu sprengen droht
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Am Freitag, 23. März lädt die Caritas Angehörige und Freunde von Menschen mit Suchtproblemen zu einer Informationsveranstaltung in ihre Fachambulanz Regensburg ein. Dort erfahren sie dann, wie sie sich am besten gegenüber Suchtkranken verhalten und zu einem selbstbestimmten Leben zurückkehren können.
Der Partner trinkt zu viel Bier - jeden Tag kommt er mit einer Fahne von der Arbeit nach Hause. Am Esstisch und im Wohnzimmer beim Fernsehen geht es weiter mit dem Trinken. Schon wenn er nach Hause kommt, beginnt der Streit. Das geht seit vielen Wochen so. Angehörige von Suchtkranken sind mit einer solchen Situation häufig überfordert. Sie wollen ihren Partner nicht bloß stellen. Da ist es besser, sein Alkoholproblem zu verheimlichen. Angehörige fühlen sich extrem allein gelassen und werden immer unsicherer und ratloser: Ist das bereits Alkoholmissbrauch und Sucht, ist mein Partner gar Alkoholiker? Wie können beide Partner und die gesamte Familie einen Weg finden, damit berufliche Probleme nicht mehr im Bier ertränkt werden? Mit Freunden und Verwandten darüber reden, ist schwierig. Gleichzeitig zehren die sorgenvollen schlaflosen Nächte an der eigenen Gesundheit: Kopfschmerzen, Unkonzentriertheit, Müdigkeit sind oft die Folge.
Hilfe und Beratung finden Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen bei der Regensburger Caritas-Fachambulanz für Suchtprobleme. Suchtexpertin und Diplom-Sozialpädagogin Monika Gerhardinger bietet dort in regelmäßigen Abständen eine offene Informationsveranstaltung. "Viele scheuen sich, mit jemandem über ihre Probleme zu reden", sagt sie. Und betont gleichzeitig: "Die Teilnahme an der Informationsveranstaltung ist auf Wunsch anonym, auch eine Anmeldung ist nicht nötig." So hält sie die Hemmschwelle für Angehörige und Freunde bewusst ganz niedrig. Viele kommen hier dann zum ersten Mal mit dem Sucht-Hilfesystem der Caritas in Kontakt.
In der Infoveranstaltung gibt Gerhardinger Orientierungshilfen, wie Angehörige und Freunde sich am besten gegenüber Suchtkranken verhalten und wie sie zu einem selbstbestimmten Leben zurückkehren können. Sie erklärt, wo Sucht beginnt, wie man eine Abhängigkeit erkennt und welche Hilfen es gibt.
Die nächste Informationsveranstaltung für Angehörige findet am kommenden Freitag, 23. März von 16.30 bis 18.00 Uhr in den Räumen der Caritas-Fachambulanz Regensburg, Hemauerstraße 10c, statt. Interessierte sind herzlich eingeladen. Mehr Informationen gibt es unter www.suchtambulanz-regensburg.de oder unter Telefon 0941/6308270.