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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat einen rund sechsmonatigen Einsatzbekleidungsversuch für Fahrradstreifen gestartet. Bislang gibt es bei der Bayerischen Polizei keine spezielle 'Radl-Uniform'. Deswegen werden die Ausrüstungskonzepte der österreichischen, der baden-württembergischen und der nordrhein-westfälischen Polizei getestet.

"Wir wollen den Einsatz von Fahrradstreifen der Bayerischen Polizei weiter fördern", erklärte der Minister am Freitag, den 06. April, in Nürnberg. Neben den passenden dienstlichen Fahrrädern und E-Bikes soll den radelnden Kolleginnen und Kollegen deshalb auch eine neue hochfunktionale Fahrradbekleidung zur Verfügung gestellt werden. Zwölf Beamtinnen und Beamte werden bis Ende Oktober 2018 in Erlangen, München und Passau verschiedene Trikots, Fahrradhosen, Softshell-Jacken und Helme testen. Laut Herrmann werden die Beamtinnen und Beamten, die die Fahrradbekleidung später tragen sollen, aktiv mitentscheiden, welche neue Radlbekleidung angeschafft wird: "Damit bleiben wir unserer Devise, eine Uniform von Polizisten für Polizisten anzubieten, ganz bewusst treu."

"Unsere Polizistinnen und Polizisten werden die Konzepte ausgiebig auf Funktionalität, Atmungsaktivität, Witterungsbeständigkeit, Sichtbarkeit und praktische Aspekte prüfen", kündigte der Minister an. Dabei werden die Bekleidungsstücke laut Herrmann auch untereinander gemischt und neu kombiniert. "Wir wollen herausfinden, welche Zusammenstellung sich letztendlich am besten bewährt und in welchen Bereichen noch Anpassungsbedarf besteht", erläuterte der Minister. "Nach Abschluss des Trageversuchs wird die neu zu beschaffende Fahrradbekleidung selbstverständlich ein einheitliches Erscheinungsbild haben und klar als Uniformvariante der Bayerischen Polizei erkennbar sein." Nachdem erst durch den Trageversuch der Ausstattungsumfang und die tatsächlichen Bekleidungsstücke festgelegt werden können, lassen sich nach Herrmanns Angaben zum aktuellen Zeitpunkt lediglich Schätzungen zu den Kosten für die neue Fahrradbekleidung abgeben. Voraussichtlich wird sich der Betrag pro Ausstattungspaket (Helm, Regenschutz, Funktionsbekleidung) auf rund 500 Euro belaufen.

Bayernweit rund 400 Polizistinnen und Polizisten nutzen bislang Diensträder als Einsatzmittel. Nach Herrmanns Worten haben sich Fahrradstreifen bei der Bayerischen Polizei bereits außerordentlich bewährt, vor allem im städtischen Bereich, wo bei stockendem Verkehr das Fahrrad schneller und wendiger als ein Pkw ist, oder in Grün- und Parkanlagen, wo eine Zufahrt mit dem Streifenwagen meist nicht oder nur eingeschränkt möglich ist. "Unsere Fahrradstreifen vereinen die Vorteile einer jederzeit ansprechbaren Fußstreife mit der Mobilität des Zweirads, die absolut umweltfreundlich ist. Dabei geht es uns beispielsweise darum, durch gezielte Kontrollen Fahrradfahrer auf gefährliches Fehlverhalten oder Mängel an ihren Rädern hinzuweisen", beschrieb Herrmann das Aufgabenspektrum.

"Da die Präsenz unserer Fahrradstreifen auch von den Bürgern sehr begrüßt wird, steigert sie auch die positive Wahrnehmung der Polizei in der Öffentlichkeit." Dabei dient der Einsatz der Fahrradstreifen nach Herrmanns Darstellung neben der Überwachung des Straßenverkehrs zum Beispiel auch der Bekämpfung der Straßenkriminalität. Neben Aufgriffen im Bereich der Betäubungsmittel-kriminalität konnte beispielsweise eine Fahrradstreife der Polizeiinspektion München 13 (Schwabing) im Mai 2017 einen zu Fuß flüchtenden Ladendieb stellen und festnehmen.

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