Eine „Heimat auf Zeit“ für Kinder und Jugendliche
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Das MediPark-Netzwerk im Gewerbepark Regensburg unterstützt das Thomas-Wiser-Haus in Regenstauf und seine regionalen Wohngruppen mit fast 6.500 Euro
Durch Gewalt und sexuelle Ausbeutung traumatisierte Kinder, Mädchen mit teils lebensbedrohlichen Essstörungen, junge Mütter, die eigentlich selbst noch Kinder sind, Familien, die ohne professionelle Beratung nicht mehr zusammenfinden… Auch in unserer wohlhabenden Gesellschaft gibt es viel soziale und seelische Not, wobei oft die Schwächsten die Opfer sind – Kinder und Jugendliche. Ihnen versuchen die Heil- und Sozialpädagogen im Thomas-Wiser-Haus (Regenstauf) zumindest eine „Heimat auf Zeit“ zu geben. Die 18 regionalen Projekte reichen von therapeutischen Wohngruppen schon für die Kleinsten ab zwei Jahren über die laufende Tagesbetreuung für Schüler/-innen bis hin zur Begleitung in ein eigenverantwortliches Leben. Mehr unter www.thomas-wiser-haus.de.
Damit diese Ziele leichter erreicht werden, stellt die Ärzteschaft im MediPark Regensburg 6450 Euro bereit. Das Netzwerk ist bekanntlich der Kern des breit gefächerten Bereichs Gesundheit mit insgesamt 90 Spezialisten im Gewerbepark Regensburg (380 Mietpartner, 5900 Arbeitsplätze). Im Dialog mit dem Management des zentralen Dienstleistungsstandorts setzt sich ein gewähltes Gremium für die Entwicklung des größten privaten Ärztezentrums der Region ein. Stellvertretend für ihren Kollegenkreis überreichte jetzt Dr. Gerhard Ascher als Vorsitzender mit den Beiräten Dr. Erich Gahleitner und Dr. Richard Häusler den Spendenscheck. Vertreten waren auch Gerhard Bosch (Apotheke im Gewerbepark), der gemeinnützige Organisationen für die alljährliche Aktion mit vorschlägt, Roland Seehofer als Geschäftsführer der Gewerbepark Regensburg GmbH, sowie nicht zuletzt Dipl. Soz. päd. (FH) Karl-Heinz Weiß, Geschäftsführer des Stiftungsrats der 1880 gegründeten „Dechant Wiser´ sche Erziehungsanstalt für arme Kinder“.
„Die Oberpfälzer haben dem Stiftungsgründer einst persönlich geholfen“, so Karl-Heinz Weiß. „Daran hat er sich nach seiner eigenen erfolgreichen Laufbahn in kirchlichen Diensten dankbar erinnert.“ Seitdem stehen vernachlässigte oder misshandelte Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt der Stiftungsarbeit. Wobei die Wohngruppen und Häuser dezentral organisiert sind, damit die betreuten Kinder nicht aus dem vertrauten Lebensumfeld in große Sammeleinrichtungen umziehen müssen.
Die Erstkontakte zu Betroffenen entstehen meist über die zuständigen Jugendämter oder Ärzte, denen Symptome von Misshandlungen oder Vernachlässigung auffallen. Insgesamt werden inzwischen rund 150 Kinder und Jugendliche betreut. Teils geschieht dies bis zur Volljährigkeit oder darüber hinaus. Rechnet man die Teilzeitstellen um, so sind etwa 120 Helfer/-innen für die Klienten da.
„Die Grundversorgung ist im Regelfall durch Pflegesätze staatlich gesichert, doch jeden Zusatzaufwand bis hin zum Beispiel zu gemeinsamen Ausflügen müssen wir aus Eigen- oder Spendenmitteln abdecken.“ Leider sind die Erträge aus dem Stiftungsvermögen aber sehr knapp bemessen. Der Großteil der Einnahmen resultiert aus der Nutzung landwirtschaftlicher Flächen. „Schon die Spendensumme aus dem MediPark ist höher als unsere jährlichen Pachteinnahmen“, verdeutlichte der Geschäftsführer das Problem. Die 6450 Euro sind demnach mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.
Die MediPark-Ärzte haben ihr Spendenziel also mit Bedacht ausgewählt. Da die Patienten der Praxen bzw. -Institute aus ganz Ostbayern kommen, sollen auch die Fördermittel über Regensburg hinaus positiv wirken. So flossen 2017 exakt 5355 Euro an den VKKK (Lappersdorf), der Familien mit krebskranken Kindern betreut und zur Optimierung der Aktbehandlung wie der Nachsorge beiträgt. 2016 wurde mit 8270 Euro das Patientenhaus der Leukämiehilfe am Uniklinikum gefördert, während zuvor „Mütter in Not“ oder „Zweites Leben e. V.“ profitierten. Allein für diese Projekte wurden 30 000 Euro bereitgestellt.
Über ihr eigenes Engagement hinaus möchten die MediPark-Mitglieder nicht zuletzt für die ausgewählten Initiativen werben. „Wir wollen weitere Spender oder Stifter mobilisieren.“
Spendenkonto: Thomas-Wiser-Haus, Sparkasse Regensburg, DE 11 7505 0000 0020 8031 02