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Die Bistumsstelle von pax christi Regensburg veröffentlichte am Freitag, den 27. April 2018, einen offenen Brief an Ministerpräsidenten Markus Söder, die bayerische Bischofskonferenz, die evangelische Landessynode Bayern und die Presse. Auch unter den Regensburger Studenten regt sich Widerstand.

In dem Brief verurteilen die Vertreter von pax christi den "Missbrauch des Kreuzes" durch die Kreuz-Pflicht in bayerischen Landesbehörden. Es sei ein "Zeichen der Ausgrenzung Andersgläubiger und Nichtgläubiger", so die Regensburger Vertretung der internationalen katholischen Organisation der Friedensbewegung.

Der vollständige offene Brief:
"Die Mitgliederversammlung von pax christi Regensburg sieht in der vorgesehenen Maßnahme, Kreuze in öffentlichen Einrichtungen anbringen zu lassen, einen Missbrauch des Kreuzes. Das christliche Kreuz ist ein von uns geschätztes Glaubenssymbol, das von der Botschaft des Christentums zeugt. Es ist das zentrale Heilszeichen unseres Glaubens, das uns an die Botschaft Jesu vom Heil für alle Menschen und an Jesu Tod und Auferstehung erinnert.

Das Kreuz als Zeichen einer bayerischen Identität zu verstehen, ist ein banalisieren der Gebrauch dieses Glaubenssymbols. Angesichts der derzeitigen gesellschaftlichen Debatte wird das Kreuz auf diese Weise als Zeichen der Ausgrenzung Andersgläubiger und Nichtgläubiger instrumentalisiert.

Obendrein negiert diese Aktion das weltanschauliche Neutralitätsgebot des Grundgesetzes und der Bayerischen Verfassung. Staatlichkeit und Gläubigkeit dürfen nicht vermengt werden.

Die Begründungen für das Anbringen von Kreuzen in staatlichen Einrichtungen erinnern uns an ein folkloristisches Religionsverständnis. Das zentrale Glaubenssymbol des Christentums von Staats wegen zu verwenden, ist Instrumentalisierung für parteipolitische und offensichtlich wahltaktische Ziele. Als katholische Friedensbewegung ist uns der Friedein der Gesellschaft ein zentrales Anliegen. Die vorgesehene Verordnung führt aus unserer Sicht angesichts der weltanschaulichen und religiösen Pluralität zu Unfrieden und Ausgrenzung in der Gesellschaft."

Auch unter den Regensburger Studenten formiert sich Widerstand gegen den Beschluss. Unter #Kreuzzwang startete der Psychologie-Student Tarek Carls, studentischer Sprecher der Universität Regensburg eine Online-Petition. "Wir müssen klarstellen, dass die Universität ein säkularer, weltoffener Raum für alle Religionen ist", meint der 23-Jährige. "Der Freistaat Bayern ist ein großer Arbeitgeber, bei dem Menschen unterschiedlichster Glaubensrichtungen zusammenarbeiten. Nun alle Arbeitnehmer dazu verpflichten, unter dem Kruzifix zu arbeiten, setzt hier ein völlig falsches Signal", heißt es weiter. Bisher haben bereits über 41.000 Menschen unterschrieben. Die Petition ist unter https://www.change.org/p/markus-soeder-kein-kreuzzwang-in-%C3%B6ffentlichen-institutionen-kruzifix-kreuz zu finden.

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