Bernd Zimmer verkörpert ein Stück deutscher Kunstgeschichte. Er ist Gründungsmitglied der legendären Produzentengalerie am Moritzplatz im West-Berlin der zweiten Hälfte der 1970er Jahre, deren weitere Vertreter – Rainer Fetting, Helmut Middendorf und Salomé – zu den „Neuen Wilden“ zählen und mit der „Heftigen Malerei“ auf sich aufmerksam machten. In den vergangenen vierzig Jahren hat Bernd Zimmer ein vielfältiges Werk geschaffen, das heute mehr als 2 600 Gemälde und 4 000 Arbeiten auf Papier umfasst.
Die Ausstellung, die vom 22. Juni bis 2. September 2018 in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel in Regensburg gezeigt wird, widmet sich vorrangig Gemälden aus den vergangenen zwanzig Jahren. Sie rückt die Naturerfahrung in den Fokus, die Zimmers Oeuvre seit den Anfängen prägt. Von Beginn an waren ausgedehnte Reisen und die Wahrnehmung unterschiedlicher Landschaften und Lebensräume die Ausgangspunkte für seine Bildreihen.
Zu den „Kristallwelt“-Bildern inspirierten Zimmer Erfahrungen auf Reisen nach China, Vietnam und Kambodscha zurück. Die reiche Natur dieser Länder beeindruckte ihn. Im Zentrum steht bei ihm immer die Malerei und die Farbe, die sich teilweise auch ganz von den Objekten löst. Gegenständlichkeit entsteht als Idee oder Andeutung. In Zimmers Bildern spiegelt sich die Auseinandersetzung des Künstlers mit sowohl physikalischen Phänomenen als auch metaphysischen Fragen. Natur ist hier nicht nur Sujet, sondern wird als Realität geschildert, die alle Daseinsformen umfasst.
Prof. Dr. Bernd Küster, ein profunder Kenner des Werks von Bernd Zimmer, beschreibt den Künstler so: „Bernd Zimmer ist im Verlauf seiner besonderen malerischen Entwicklung nicht nur ein präziser Beobachter geworden, sondern Mandant der Natur in ihrem umfassendsten und tiefsten Sinn. Er resümiert, was Landschaftsmaler vorausgegangener Generationen in diesem Metier erreicht haben, er wendet diese Erfahrungen ins Abstrakte, ins Kosmische, aber damit keineswegs ins Unverbindliche. Vor den Werken Bernd Zimmers steht der Betrachter wie vor der Natur selbst, ist berührt, ergriffen, in das Schauspiel der Genesis von Formen und Farben einbezogen und teilnehmend an einem ästhetischen Prozess, der wie die Natur abläuft, in Zyklen des Werdens und des Vergehens.“
Weitere Informationen unter www.regensburg.de/museen