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Die Magie des Glases begeistert entlang der Glasstraße in Ostbayern jedes Jahr Millionen Urlauber und ist für die Region zentraler Wirtschaftsfaktor. Größte Herausforderung heute für die Akteure: Nachwuchs zu finden.

Ein in seiner Form einzigartiges Fachkräftenetzwerk geht neue Wege, um junge Menschen für eine Karriere in der Glasbranche zu begeistern. Jetzt zeichnete die Bundesregierung das Bündnis als beispielhaft aus.

Glas - ein Werkstoff, auf den die Menschen seit Jahrhunderten bauen: im Alltag und als Basis für große Kunst und für kreative Meisterleistungen. In Ostbayern ist das Glas heute auch der "Baustoff" einer beispiellosen Urlaubs-Erlebniswelt - der 250 Kilometer langen Glasstraße. Der Landkreis Regen im Bayerischen Wald gilt heute zudem als eines der letzten in sich geschlossenen Glaszentren Europas mit Spezialisten von Handfertigung bis Hightech. Das soll auch künftig so bleiben: Mit innovativen Konzepten versucht ein 2010 geschaffenes "Netzwerk Glas" Nachwuchs für eine Karriere rund um den zerbrechlichen Werkstoff zu begeistern. Mit großem Erfolg: Das Bundesarbeitsministerium zeichnete die ostbayerische Initiative jetzt als eines der fünf besten regionalen Fachkräftenetzwerke Deutschlands aus. Die wichtigste Botschaft: Mit Glas lässt sich auch im 21. Jahrhundert Karriere machen.

Das "Arberland", wie sich der Landkreis Regen nennt, bietet heute rund 30 Ausbildungsberufe rund ums Glas: von der manuellen Glasherstellung, dem Glasofen- und Formenbau über die maschinelle Glasproduktion bis zur Herstellung optischer Produkte und dem Anlagen- und Maschinenbau für die Glasindustrie. 13 Unternehmen aus den Bereichen Glashandwerk, Glasindustrie, Glastechnik, Optik und die Glasfachschule Zwiesel als renommiertestes Berufsbildungszentrum für Glas ziehen heute in dem bei der Kreisentwicklungsgesellschaft "Arberland Regio" angesiedelten Netzwerk an einem Strang.

Das Netzwerk Glas konnte bei der Auszeichnung in Berlin mit einem Bündel innovativer Maßnahmen punkten, mit denen die Netzwerkbetriebe bei der Suche nach Auszubildenden unterstützt und Jugendliche für Glasberufe begeistert werden. Herzstück dieser Aktivitäten ist die Ausbildungstour durch die Glasregion Arberland. Dort lernen Schüler ab der achten Jahrgangsstufe in einer Bustour die Glasfachschule Zwiesel sowie drei bis vier Glasunternehmen aus den Bereichen Glashandwerk, Glastechnik und Optik kennen.

"In den vergangenen drei Jahren nutzten rund 400 Schüler dieses Angebot", sagt Regionalmanager und Netzwerkkoordinator Stephan Lang. "Mit unseren Aktivitäten möchten wir die Leidenschaft unserer Betriebe, Glas zu schmelzen, zu formen und zu gestalten an die junge Generation weitergeben. Glas hat Zukunft und bietet eine große Bandbreite an beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Vielfalt wollen wir bewahren und fördern - auch mit neuen Wegen", so Lang.  Nirgendwo in Bayern gebe es heute auf einer solchen Fläche eine ähnliche Dichte und Vielfalt an Glasspezialisten. "Das wollen wir bewahren", so Lang. Das Thema Fachkräftemangel werde für die Glasspezialisten immer drängender: "Unsere Unternehmen könnten heute weit mehr Fachkräfte einstellen, als sie finden", so der Netzwerkkoordinator.

Eines der Veranstaltungsformate richtet sich auch an die Lehrkräfte und Ausbildungsberater als Multiplikatoren. Das Ziel: ihnen die Vielfalt der Berufsperspektiven in der Glasbranche zeigen und den Kontakt zu den Ausbildern und Personalverantwortlichen herstellen. Das Netzwerk Glas tut zudem viel, um den potenziellen Fachkräftenachwuchs über neue Medien zu erreichen. Imagespots bewerben die Wege in eine erfolgreiche "gläserne Zukunft" in den sozialen Netzwerken, im regionalen Fernsehen und im Kino. Das Netzwerk unterstützt auch Glashandwerker, die sich selbstständig machen wollen. Ein eigenes Internetportal bündelt alle Glas- und Jobangebote der Region unter www.glasregion-arberland.de.

Anerkennung findet die beispielhafte Initiative nicht nur bei der Bundesregierung, sondern auch bei der regionalen Wirtschaft: "Die Glasbranche ist nach wie vor ein großer Wirtschaftsfaktor im Bayerischen Wald. Das Netzwerk Glas leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung dieser heimischen Glasunternehmen und zur Fachkräftesicherung in der Region", sagt Alexander Schreiner, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Niederbayern.

Die nächsten Ideen hat Stephan Lang bereits im Köcher: Geplant ist eine "Zukunftsinitiative Glasgestaltung Ostbayern". Damit will das Netzwerk noch mehr Jugendliche erreichen: In Niederbayern und der Oberpfalz plant das Bündnis Projekttage an Schulen. Dort soll dann die Kunst der Glasgestaltung im Fokus stehen. Darüber hinaus sollen Werk-, Kunst- und Gestaltungslehrer künftig an der Glasfachschule Zwiesel in regelmäßigen Fortbildungen die Potenziale des Glases entdecken können.

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