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Der mehrfach preisgekrönte Schauspieler Adnan Maral, bekannt aus „Türkisch für Anfänger“, setzt sich als Schirmherr der Interessengemeinschaft „Sichelzellanämie“ für Patienten mit einer in Deutschland seltenen Bluterkrankung ein. Am vergangen Samstag war er auf dem „Patiententreffen Sichelzellerkrankungen“ in Regensburg vor Ort. Veranstalter war die Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation des Universitätsklinikums Regensburg (UKR).

Adnan Maral ist ein bekanntes Gesicht im deutschen Fernsehen. Seit seiner mit dem Bambi, dem Deutschen Fernsehpreis, dem Grimmepreis und dem Deutschen Comedypreis ausgezeichneten Rolle als pedantischer Kriminalkommissar Metin Öztürk und Vater des Hauptdarstellers in „Türkisch für Anfänger“ gehört er zum Who-is-Who des deutschen Films. Am vergangenen Samstag war er in Regensburg, um von seiner Prominenz etwas an diejenigen abzugeben, für die mehr Öffentlichkeit lebensrettend sein kann. „Als Schirmherr der Interessengemeinschaft Sichelzellerkrankungen möchte ich meine Bekanntheit dazu nutzen, um auf Menschen in Not aufmerksam zu machen. Viele Patienten mit Sichelzellerkrankung wissen gar nicht, welche Heilungschancen es für sie gibt. Das soll sich ändern!“, begründet Adnan Maral sein Engagement.

Patienten wissen zu wenig über ihre Erkrankung

Die Interessengemeinschaft wurde von Professor Dr. Selim Corbacioglu, Leiter der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation des UKR, im Rahmen des von ihm veranstalteten „Patiententreffen Sichelzellerkrankungen“ am 7. Juli 2018 in Regensburg ins Leben gerufen. „Ich habe mit vielen Patienten sprechen können und war betroffen von deren Schicksalen. Für sie gibt es die Möglichkeit auf Heilung, aber sie wissen nicht, an wen sie sich wenden können. Professor Corbacioglu und ich hoffen, mit der Interessengemeinschaft die Situation für diese Patienten künftig deutlich verbessern zu können“, zieht Adnan Maral ein Fazit aus seinem Besuch in Regensburg. Mit der Gründung der Interessengemeinschaft „Sichelzellerkrankungen“ ist dafür ein wichtiger Schritt getan: Der Zusammenschluss, der auch von Dr. Roswitha Dickerhoff (Medizinische Beirätin der „Interessengemeinschaft Sichelzellkrankheit und Thalassämie e.V.“) und Dr. Anette Hoferer (Oberärztin in der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin des Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart) unterstützt wird, will Betroffene sowie bereits existierende Organisationen durch umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit unterstützen, um die Erkrankung und damit auch die Behandlungsmöglichkeiten bekannter zu machen.

Viele Betroffene sterben bereits in früher Kindheit

Die Sichelzellerkrankung ist vorrangig in Afrika, im östlichen Mittelmeerraum und Vorderasien verbreitet. Weltweit leiden mehr als eine Million Menschen an dieser Erkrankung. In Deutschland ist die Erkrankung in Familien mit Migrationshintergrund seit vielen Jahren präsent. Auch aufgrund der Globalisierung nimmt die Zahl der Sichelzellpatienten hierzulande stetig zu. Ursache dieser Krankheit ist eine bizarre Verformung der roten Blutkörperchen, die an eine Sichel erinnert. Das führt zu Blutarmut, aber vor allem zu akuten und chronischen Gefäßverschlüssen im ganzen Körper. Die Folge sind unter anderem extreme Schmerzen bereits im Kleinkindesalter, Hirninfarkte und schwere Infektionen vor allem der Lunge. Unbehandelt endet die Krankheit bei 85 Prozent der Patienten in den ersten fünf Lebensjahren tödlich. Sie lässt sich derzeit nur durch eine Blutstammzelltransplantation heilen. In Zukunft könnte die Gentherapie eine weitere Heilungsoption bieten. Professor Dr. Selim Corbacioglu gehört deutschlandweit zu einem der wenigen Experten für die Sichelzellerkrankung, die häufig nicht richtig erkannt und behandelt wird. Mit einer im nächsten Frühjahr beginnenden internationalen klinischen Studie möchte er herausfinden, ob Eltern oder nur zum Teil passende Geschwisterspender eine Alternative für diejenigen Patienten darstellen, die keinen perfekt passenden Geschwisterspender für eine Stammzelltransplantation haben. Dies gilt für die große Mehrheit der Sichelzellpatienten.

Austausch macht Patienten Mut für die Stammzelltransplantation

Mit dem Treffen am vergangenen Samstag bot Professor Corbacioglu Betroffenen die seltene Gelegenheit zum Austausch. Sie informierten sich in den Vorträgen von ihm, Dr. Roswitha Dickerhoff und Dr. Anette Hoferer über die Therapiemöglichkeiten und erhielten fundierte Informationen zum Ablauf und den Erfolgsaussichten einer Stammzelltransplantation. Als besonders wertvoll empfanden die Patienten und ihre Angehörigen den Austausch untereinander: So teilten diejenigen, die mit einer Stammzelltransplantation geheilt wurden, ihre Erfahrungen mit Betroffenen, die eine solche Behandlung noch erwägen. „Unser Angebot zum Wissens- und Erfahrungsaustausch wurde sehr gut angenommen. Für die Patienten war es wichtig zu erleben, dass sie nicht allein mit ihrem Schicksal sind und es Wege der Heilung gibt. Wir werden dieses Forum nun regelmäßig anbieten“, kündigt Professor Dr. Corbacioglu an.

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