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Eigentlich ist das eine sehr traurige Geschichte. Wäre da nicht diese junge Frau, die so viel Lebensfreude und positive Energie ausstrahlt, lacht und aus ihrem Leben erzählt, das sich am 7. März diesen Jahres schlagartig verändert hat. An diesem Tag wurde bei Christina Rank Morbus Hodgkin, ein bösartiger Tumor des Lymphsystems, diagnostiziert. Die 35-Jährige kommt aus Klingsmoos, einem Ortsteil von Königsmoos zwischen Neuburg an der Donau, Schrobenhausen und Donauwörth – und ist der erste Gast im neuen Patientenhaus der Leukämiehilfe Ostbayern e.V.

Drei stationäre Chemotherapien hat die Kauffrau für Büro- und Außenhandel bereits hinter sich, immer verbunden mit einem hohen logistischen Aufwand für die Familie und besonders ihren Mann Andreas, der sie auch zur vierten, erstmals ambulanten Therapie 115 Kilometer weit ans Universitätsklinikum Regensburg chauffiert hat und nach der Unterbringung im Patientenhaus beruhigt wieder nach Hause fahren konnte. „Ja, der Andi, der ist super“, schwärmt Christina Rank von ihrem Mann, den sie bei ihrer zweiten Ausbildung als Schreinerin kennen und lieben gelernt hat. „Er war mein Ausbilder.“

Doch zu Hause ist noch mehr. Die zweijährige Tochter Franziska weiß, „dass die Mama ein Weh hat und weg muss.“ Die Schwägerin hat sich von ihrem Job frei stellen lassen und kümmert sich so lange um das Kind, das sicher ist, „dass die Mama gesund ist, wenn die Haare wieder kommen.“ „Felix“, also der Glückliche, hätte das zweite Kind der Familie Rank geheißen, mit dem Christina Rank zum Zeitpunkt der Diagnose in der 15. Woche schwanger war. Die junge Familie musste entscheiden und fällte gemeinsam eine Entscheidung für die höheren Überlebenschancen der Mutter.

„Ich wurde von der Sonne geweckt heute Früh. Und ja, ich habe sehr gut geschlafen“,  beschreibt Christina Rank die erste Nacht in ihrem türkis-blauen Zimmer mit Panorama-Fenster im Patientenhaus der Leukämiehilfe. Vom Haus aus sind es nur ein paar Schritte zu Fuß zur intensiven Tagestherapie im Uni-Klinikum.  Prof. Dr. Reinhard Andreesen, Vorsitzender der Leukämiehilfe Ostbayern e.V. und unermüdlicher Motor des Projektes, hat sie zusammen mit Anna-Maria Thurow, Leiterin der Geschäftsstelle des Vereins, durch „sein“ Haus geführt, in dem immer noch fleißige Hände die letzten Arbeiten ausführen. „Mein Mann war so wie ich begeistert, von meinem Zimmer, aber auch von den Gemeinschaftsräumen mit den Herdplatten, den Öfen und den Kühlschränken“, beschreibt die junge Frau die ersten Eindrücke auf der Süd-Terrasse mitten im Grünen.

„Geplant war, dass ich insgesamt sechs Chemos machen muss“, gerät Christina Rank mit Prof. Andreesen ins Fachsimpeln über den weiteren Verlauf. Beide wissen, dass sie bei den heutigen Therapiemöglichkeiten und der erstklassigen medizinischen Versorgung im Universitätsklinikum sehr gute Chancen hat, wieder gesund zu werden. Umso mehr Freude und Tränen löst die Nachricht der behandelnden Ärzte während der vierten Chemotherapie aus: „Wir kommen wahrscheinlich mit vier Zyklen aus.“ Und wenn das Patientenhaus, das als Ort für die entsprechende Dosis des „Medikamentes Zuneigung“ ausgedacht und konzipiert wurde, einen Teil zur Genesung beigetragen haben wird, ist es am Ende eine sehr positive Geschichte.
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Die Leukämiehilfe Ostbayern

Die Leukämiehilfe Ostbayern e.V. wurde im Jahr 2000 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, dort unbürokratisch und direkt zu helfen, wo Patienten Begleitung und Unterstützung brauchen und diese durch die derzeitigen medizinischen Einrichtungen und Kostenträger noch nicht gegeben ist. In den 18 Jahren ihres Bestehens sammelte die Leukämiehilfe Ostbayern bereits mehr als zwei Millionen Euro und unterstützt damit in Niederbayern und der Oberpfalz Projekte, unter anderem in der Palliativmedizin, in der psychoonkologischen Betreuung und durch kunsttherapeutische Angebote.

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