PS, PS, Drehmoment, Luxus, Luxus = I bims. Heutige Sportler müssen einen unüberwindbaren Spagat aufs Teerparkett legen. Am Ende wiegt ein Turbosportler dann einfach mal knapp 1.800 kg. Auf der Geraden ist das Wurst. Aber knallen Sie dann doch mal die kurvige Landstraße mit Spitzkehren. Jedes Kilo will geradeaus und es bleibt dabei auch nicht stehen! Es in der Spur zu halten, bedeutet große Pneus, harte Karosserie, große Bremsen… Es wird noch schwerer und immer teurer oder klappt einfach nicht mit dem Budget. Dann haben Sie eben die Poloklasse mit 1.200-1.400 kg. Das hatte früher in den 80ern eine Mercedes E-Klasse! Und so fährt es dann auch in der Kurve.
Der Swift Sport geht einen anderen Weg! Hier braucht es aktive Fahrer. Keine, die in den letzten Jahren ihren linken Fuß als nutzlosen, fleischigen Zusatzballast im Fahrzeug mitgeführt haben oder sich hinter dem Steuer lieber ausruhen, anstatt ran zu müssen. Das Autohaus Bieber serviert also etwas Wasabi zum Feierabend.
Sechs manuelle Gänge nach vorne. Knackig und kurz sind die Schaltwege und ja: Sie sollten schnell schalten! Zum einen ist die Bewegung des Fahrzeugs bei Beschleunigungsabriss merklich und erfordert feinfühlige Korrekturen am Steuer (was auch fürs Beschleunigen gilt!), zum anderen will der turbobeatmete 1.4 Liter nicht, dass im Ansaugtrakt der Druck abfällt... „Gib mir, gib mir“, schreit es von vorne: Und Luft sollst du haben! In unter 0,13 Sekunden kuppelt unser Fuß während der Arm den Gang durchreißt. Gefühlt: Kraftschluss – Vollgas – lochloses weiterschieben – Dankbarkeit.
Man hört das Sportfahrwerk mit dem Untergrund kommunizieren, denn es ist angenehm hart und der Radabstand kurz. Und nun lieber Leser merke auf: 970 kg ohne Fahrer! Endlich durchbricht wieder jemand die magische Grenze – aber nach unten! Das geringe Gewicht ist fast das größte Geschenk. Es wirkt sich einfach auf alles aus und am besten fühlt man das, wenn man in die Kurven räubert. Spät reißt untersteuernd der Grip ab, Gas, die Räder beißen wieder in die richtige Richtung und ziehen die Schnauze nach. Gang runter und raufdrehen bis 6.000, knack, nächster Gang: Ups 140! Dabei liegt das volle Drehmoment schon bei 2.500 U/min an. Die Kraft auf die Antriebswellen ist ab hier turbotypisch fast konstant bis zum Drehzahlende – oft ist mehr Power als Grip da.
Verbrauch? Viele downgesizte Turbos saugen, ehrlich gesagt, viel zu viel. Gerade für heutige Ansprüche. Hier bei Autobahn mit 130 km/h 5,6 Liter auf 100 km – Top! Mit Wut (!) am Gasfuß haben wir 9 Liter in die Landstraße gefräst und dabei die Bremsen aufgeglüht! So kann geringer Verbrauch trotz wohlfeilem Spaß auch aussehen. Bei 210 km/h ist Schluss.
Das vollausgestattete Gesamtpaket kostet 21.400 Euro für den leichtesten (100-200 kg Differenz) aller hier bekannten Marken. Bei nur 13.700 Euro beginnt die reguläre Swiftwelt im Übrigen.