1.500 verlorene Dinge zur Versteigerung freigegeben
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Schlüssel, Brillen, Laptops, Geldbörsen und sogar ein Wurfzelt - in den Fahrzeugen von agilis wird über das Jahr gesehen so einiges liegengelassen. Insgesamt kommen pro Jahr bis zu 1.500 Fundsachen zusammen. Am Sonntag, 14. Oktober, sollen die Dinge, die schon seit Monaten auf ihren Besitzer warten, auf dem Eisenbahnerlebnistag in Regensburg versteigert werden.
"Normalerweise merken unsere Fahrgäste schnell, wenn sie etwas im Gepäckfach oder auf dem Sitz vergessen haben", sagt Petra Knerr, die für den Begleitdienst und die Fundsachen zuständige Leiterin bei agilis in Regensburg. Deshalb werden die meisten Fundsachen nach ein bis zwei Tagen aus den agilis-Kundencentern wieder abgeholt. Doch es gibt auch einige Wertsachen und zahlreiche Kleidungsstücke, die auch nach einem halben Jahr noch nicht vermisst werden. "Am häufigsten sammeln sich Mützen, Schals, Handschuhe und Schirme an - je nach Wetterlage", so Knerr. Aber auch Sportbeutel und Mobiltelefone, die zum Aufladen in die Steckdose neben dem Sitzplatz gesteckt wurden, entdecken die agilis-Mitarbeiter regelmäßig bei ihren Rundgängen durch die Züge.
Hamster im Karton gefunden
"Manchmal ist auch Kurioses dabei", erzählt Sabrina Hommel, Mitarbeiterin im Fundsachenmanagement. So sei bei ihrem Team auch schon einmal ein Gebiss gelandet oder ein Kochtopf mit Mittagessen, eine Geldbörse mit mehreren tausend Euro Bargeld darin und auch ein lebender Hamster in einer Schachtel. Dessen Herrchen habe sich aber nach kurzer Zeit beim Eisenbahnunternehmen gemeldet. Abgegeben und gelagert werden alle Fundsachen in den beiden Verwaltungssitzen von agilis. Dort werden sie von den Mitarbeitern gesichtet und wenn nötig aussortiert, zum Beispiel, wenn es sich um Verderbliches handelt. Vorher jedoch wird jedes Fundstück in das Online-Fundbüro von agilis eingestellt - mit Angaben zu Optik, Hersteller und Fundort. Mithilfe verschiedener Filterfunktionen kann so jeder Fahrgast auf www.agilis.de/fundsachen sein vermisstes Hab und Gut innerhalb kürzester Zeit wiederfinden oder als vermisst melden und in einem der Kundencenter in Regensburg, Ingolstadt oder Bayreuth abholen.
Versteigerung für den guten Zweck
Die Fundsachen, die seit mehr als sechs Monaten herrenlos sind, will das Eisenbahnunternehmen auf dem Eisenbahnerlebnistag in Regensburg an den Höchstbietenden versteigern - und zwar für einen guten Zweck. Was genau es zu ergattern gibt, das bleibt bis zur Versteigerung ein Geheimnis, denn angeboten werden verschlossene Kartons, dessen Inhalt vor der jeweiligen Auktion nicht verraten wird. Das macht das Bieten besonders spannend und wird für viele Überraschungen sorgen, da ist sich Frau Knerr sicher. Der Erlös wird anschließend der Bahnhofsmission Regensburg zugutekommen, weitere Spenden gingen bereits an die Bahnhofsmission Hof und die Initiative Strohhalm in Regensburg, einer Begegnungsstätte für Obdachlose und Hilfebedürftige. Der Strohhalm erhält zudem regelmäßig Sachspenden aus dem Fundus.
Weitere Informationen zum Eisenbahnerlebnistag
Am Sonntag, 14. Oktober findet am Hauptbahnhof in Regensburg der große Eisenbahnerlebnistag statt. Zu diesem Anlass ermöglichen die Länderbahn und agilis mit dem Wanderbahn im Regental e.V. zusätzliche Fahrten von Viechtach über Deggendorf, Plattling und Straubing nach Regensburg im historischen Esslinger-Fahrzeug. Die Zugfahrt startet in Viechtach um 7.50 Uhr. Fahrgäste können in Teisnach (8.10 Uhr), Gotteszell (8.40 Uhr), Deggendorf (9.15 Uhr), Plattling (9.37 Uhr) sowie in Straubing (9.57 Uhr) zusteigen. Zur Eröffnung des Bahnhofsfestes in Regenburg erreichen dann die Fahrgäste um 11 Uhr den Bahnhof. Mehr Details finden Sie in beigefügter Pressemitteilung.