Bilanz zur Verkehrsüberwachung auf der A3
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Im Zeitraum von Montag, 13.08.2018 bis Sonntag, 07.10.2018 erfolgten im vom sechsstreifigen Ausbau besonders betroffenen Abschnitt der Bundesautobahn BAB A3 bei Regensburg intensive Verkehrsüberwachungsmaßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Die Schwerpunkte lagen dabei auf den häufigsten Unfallursachen Geschwindigkeit, Abstand und Ablenkung sowie im Bereich von Kontrollen des Schwerlastverkehrs.
Nach acht Wochen, in denen Beamte der Verkehrspolizeiinspektion Regensburg mit Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen verschiedener Dienststellen aus der Oberpfalz den Streckenabschnitt zwischen Wörth a.d. Donau und Nittendorf besonders überwachten, weist die Bilanz über 5.300 Beanstandungen aus.
Den mit Abstand größten Anteil nehmen dabei über 5.000 registrierte Geschwindigkeitsverstöße ein. Im gesamten Zeitraum erfolgten an verschiedenen Stellen und zu unterschiedlichsten Zeiten Überwachungsmaßnahmen unter anderem auch mit der teilstationären Geschwindigkeitsmessanlage, dem sogenannten Enforcement-Trailer. Die Notwendigkeit dieser Maßnahme zeigt nicht zuletzt der höchste Geschwindigkeitsverstoß, bei dem ein Verkehrsteilnehmer einen auf 80 Stundenkilometer begrenzten Abschnitt mit einer Geschwindigkeit von 172 Stundenkilometern passierte.
Den Verkehrssünder erwartet mindestens ein Bußgeld i. H. v. 600 €, 3 Monate Fahrverbot und 2 Punkte im Verkehrszentralregister.
Anzumerken ist, dass die Beanstandungsquote unter dem üblichen Durchschnitt liegt. Die Gründe dafür liegen im hohen Verkehrsaufkommen im überwachten Abschnitt und auch daran, dass die Überwachungsmaßnahme öffentlichkeitswirksam angekündigt wurde.
Bei der Unfallursache Ablenkung zeigten offensichtlich die erhöhte Präsenz an Streifenfahrzeugen sowie die offensive Berichterstattung im Vorfeld der Maßnahme Wirkung. Trotz gezielter Überwachung mussten die Einsatzkräfte in nur 25 Fällen einschreiten. In diesen Fällen benutzten Verkehrsteilnehmer während der Fahrt ihre Smartphones. Die betroffenen Fahrzeuglenker wurden angezeigt. Das Bußgeld für diesen Verstoß beträgt 100 €. Ferner wird 1 Punkt im Verkehrszentralregister eingetragen.
Weil sie zu nah auf den jeweiligen Vordermann aufgefahren sind, müssen über 170 Verkehrsteilnehmer mit Post von der Zentralen Bußgeldstelle rechnen. Gerade vor, aber auch in den von Baustellen betroffenen Abschnitten, stellt ein zu geringer Sicherheitsabstand eine besondere Gefahrenquelle dar. Je nachdem wie nah die Fahrzeuglenker jeweils auf den Vorausfahrenden aufgefahren sind, müssen sie mit teils empfindlichen Ahndungen in Form von Bußgeldern, Fahrverboten und der Eintragung von Punkten im Fahreignungsregister in Flensburg rechnen.
Während der besonderen Überwachung achteten die Einsatzkräfte auch auf andere Fehlverhalten. So finden sich auch 25 Verstöße gegen das Lkw-Überholverbot im Baustellenbereich sowie 15 Fälle, in denen keine vorschriftsmäßige Rettungsgasse gebildet wurde, obwohl der Verkehr stockte, in der Bilanz. Für das „Nichtbilden“ der Rettungsgasse sieht der Bußgeldkatalog eine Ahndung in Höhe von 200 € und 2 Punkten vor.
Da sich der Blick der Verkehrspolizei auch auf den Schwerlastverkehr richtete, sehen sich mehr als 75 „Brummi-Fahrer“ wegen Verstößen gegen das Fahrpersonalrecht, Gefahrgutvorschriften , Ladungssicherung oder technischer Mängel konfrontiert. Soweit die Rechtsnormen auch Ahndungen bei Verantwortlichen der Speditionen oder Verladestellen vorsehen, müssen auch diese Personen damit rechnen, belangt zu werden.
Die umfangreichen Bemühungen insbesondere der Verkehrspolizeiinspektion Regensburg mit dem Ziel, die Verkehrssicherheit auf dem vom Streckenausbau betroffenen Abschnitt möglichst hoch zu halten, werden natürlich weiterhin fortgeführt.
Einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit und den Verkehrsfluss kann jeder Verkehrsteilnehmer bei Fahrten in die Domstadt leisten. Wer die Möglichkeit hat, außerhalb der bekannten Stoßzeiten zu fahren, erreicht sein Ziel schneller und sicherlich auch gelassener.
Verschiedene Arbeitgeber, Bildungseinrichtungen und Krankenhäuser in der Domstadt haben ebenfalls bereits auf die geänderten Verkehrsverhältnisse reagiert und Schicht- und Arbeitszeiten an die neuen Gegebenheiten angepasst.