Wohnungsnot unter Erstis - Schlafbörse initiiert
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Am gestrigen Montag, 15.10.2018, begann die Vorlesungszeit an den Universitäten, doch viele Erstsemestler*innen stehen in Regensburg noch ohne Wohnung oder WG-Zimmer da. Der AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) der Universität Regensburg ruft deshalb alle Regensburger*innen auf, passende Schlafmöglichkeiten als Übergangslösung zu melden, damit niemand auf der Straße oder in einem Hörsaal schlafen muss.
Schlafplätze können online unter asta-wohnungsboerse.uni-regensburg.de eingetragen werden, als Titel soll „Schlafplatz“ angegeben werden. Bei Fragen kann an die Mailadresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! geschrieben werden. „Jede Schlafmöglichkeit ist willkommen, ganz egal ob kleines Zimmer oder Wohnzimmercouch. Es gibt noch einen riesigen Bedarf von neuen Studierenden, die sonst auf dem Campus zelten müssen“, erklärt Luis Geiger, studentischer Sprecher. Im Onlineformular kann angegeben werden, wie lange der Schlafplatz zur Verfügung steht, meistens reichen bereits ein bis zwei Wochen, bis die Studierenden ein dauerhaftes Zimmer zur Miete finden.
Die Schlafplatzbörse wird angeboten, da wegen Umbaumaßnahmen im Gessler-Wohnheim das Studentenwerk kein Matratzenlager anbieten kann. Im vergangenen Jahr gab es eine rege Beteiligung und etwa 200 Personen konnten zu ein vorläufiges Dach über dem Kopf finden. „Wir appellieren auch in diesem Jahr wieder an die Solidarität der Regensburger*innen. Der Wohnungsmarkt in der Stadt ist nach wie vor äußerst angespannt und günstiger Wohnraum kaum zu finden. Deshalb brauchen wir dringend Angebote für kurzfristige Schlafplätze“, ergänzt Saina Abbaszadeh, Referentin für Soziales und Inklusion. Damit sich die generelle Situation am Wohnungsmarkt verbessert und Hilfsangebote wie die Schlafplatzbörse nicht mehr benötigt werden, fordert der AStA eine Bauoffensive für bezahlbaren Wohnraum. Daneben müsse der Freistaat seine Förderung für die Studierendenwerke wieder ausbauen, damit diese neue Wohnheime bauen könnten. „Es kann nicht sein, dass die Politik zuschaut, wie Wohnraum immer teurer wird und neue Wohnungen vor allem im hochpreisigen Segment entstehen. Hier braucht es staatliche Regulierung und eine Investitionsoffensive. Wir fordern günstigen Wohnraum für alle statt Luxuswohnungen für wenige!“, so Matthias Ernst, Referent für Hochschulpolitik und Öffentlichkeitsarbeit, abschließend.