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Greenpeace-Aktivisten setzten sich am Mittwoch (12.12.) vor dem Edeka Ott Markt in Regensburg für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion und für Wahlmöglichkeiten für Verbraucher beim Kauf von Fleisch ein. Dazu verwandelten sie den Markt an der Boelckestraße optisch in einen konventionellen Schweinestall.

Großflächig auf die Fenster geklebte Fotos zeigten Tiere in verdreckten, engen Ställen mit Spaltenböden. „Bei Edeka verkauftes Fleisch wird häufig unter Bedingungen produziert, die gegen das Tierschutzgesetz verstoßen”, sagt Malin Steinfurth, Agrarsprecherin der Greenpeace Gruppe Regensburg: „Diese Haltungsbedingungen verschweigt Edeka seinen Kunden. Edeka gibt vor, Lebensmittel zu lieben, verschleiert aber deren Herkunft.”

Edeka verweigert als einzige große Handelskette Aufklärung der Kunden
Alle anderen großen Supermarktketten kennzeichnen Fleisch nach Art der Haltung. Nur bei Edeka können Verbraucher in der Regel nicht erkennen, wie die Tiere aufgezogen wurden, deren Fleisch sie kaufen. „Lidl, Aldi und Rewe sind vorangegangen, während Edeka das Informationsbedürfnis und den Wunsch der Verbraucher nach besserer Tierhaltung ignoriert“, sagt Malin Steinfurth. Stattdessen sollte die größte deutsche Supermarktkette eine Vorreiterrolle übernehmen und für höhere Standards sorgen: „Edeka muss Haltung zeigen und Tierleid beenden. Wir fordern Edeka auf, ausschließlich Fleisch aus artgerechter und umweltschonender Produktion zu verkaufen.“

Preisdumping beim Fleisch verhindert artgerechte Tierhaltung
Bislang lockt Edeka Kunden mit Billigfleisch in seine Filialen. Das Preisdumping hat massive Auswirkungen auf die Produktionsbedingungen. Den Landwirten fehlt das Geld für eine artgerechte Mast der Schweine. Edeka beteiligt sich zwar wie andere Einzelhändler an der „Initiative Tierwohl“. Die damit finanzierten Maßnahmen reichen aber nicht aus, um die Bedingungen für die Tiere maßgeblich zu verbessern. Die Vorgaben der Initiative sehen etwa vor, dass einem Schwein mit 110 Kilogramm Gewicht eine Fläche in der Größenordnung eines DIN-A-4-Blattes als zusätzlicher Platz im Stall zur Verfügung stehen soll. Die Anforderungen des Tierschutzgesetzes sind damit nicht erfüllt. Greenpeace hat mit einem Rechtsgutachten belegt, dass die konventionelle Schweinehaltung in Deutschland sowohl gegen das Tierschutzgesetz als auch gegen Artikel 20a des Grundgesetzes verstößt.
 
Edeka äußert sich wie folgt zu den von Greenpeace erhobenen Vorwürfen:
"Wir weisen die von Greenpeace erhobenen Vorwürfe entschieden zurück. Anders als behauptet, strebt der EDEKA-Verbund ebenfalls eine branchenweit einheitliche Kennzeichnung der Haltungsformen an. Ziel sollte aber ein ganzheitlicher Lösungsansatz sein, der nicht nur in SB-Ware (wie sie vor allem Discounter anbieten) abdeckt, sondern auch die Ware in den Frischetheken der Supermärkte. Bei uns werden Fleisch und Wurst eben nicht nur in Plastik abgepackt, sondern in großer Vielfalt frisch und lose in den Theken angeboten – das macht eine Kennzeichnung deutlich komplexer. Ein weiterer Punkt: Wenn jedes Handelsunternehmen ein individuelles Label präsentiert (wie Greenpeace es offensichtlich fordert), würde dies bei vielen Verbrauchern eher zur Verwirrung führen. Daher arbeiten wir aktuell gemeinsam mit allen großen Lebensmittelhändlern Deutschlands intensiv an einem einheitlichen System der Kennzeichnung der Haltungsformen. Wir erwarten die öffentliche Vorstellung eines solchen gemeinsamen Labels bereits Anfang nächsten Jahres.

Bitte seien Sie versichert, dass die Verbesserung des Tierwohls für uns generell ein wichtiges Anliegen ist. Gerade der EDEKA-Verbund bietet eine große Vielfalt von Fleisch- und Wurstprodukten, die sich auch hinsichtlich des Tierwohls vom gesetzlichen Standard abheben. Wir nutzen dafür verschiedene Zertifizierungsstandards und arbeiten mit unabhängigen Partnern zusammen, um die Kontrolle der Haltungsbedingungen zu gewährleisten und für den Verbraucher transparent zu machen. Nachfolgend möchten wir Ihnen drei Beispiele für unser Engagement nennen:

  • Der EDEKA-Verbund ist Gründungsmitglied und größter Beitragszahler der Branchen-Initiative Tierwohl, die im Januar 2015 erfolgreich gestartet ist. Zielsetzung ist es, gemeinsam mehr Verantwortung zu übernehmen und das Tierwohl in der Nutztierhaltung von Schweinen und Geflügel aktiv, flächendeckend und Schritt für Schritt zu verbessern.
  • Auf regionaler Ebene arbeiten wir zudem seit Jahren eng mit dem Deutschen Tierschutzbund zusammen. So führen wir bereits seit 2013 Schweine- und Geflügelfleisch sowie Eier und Milch mit dem Label "Für mehr Tierschutz", sowohl in der Einstiegs- als auch in der Premiumstufe.
  • Wir haben auch unser Angebot an tierischen Produkten aus ökologischer Erzeugung in den vergangenen Jahren in erheblichen Umfang ausgebaut, sowohl im Eigenmarken- wie im Markenbereich. Neben dem EU-Bio-Standard führen wir auch Produkte verschiedener Bio-Anbauverbände wie Bioland, Biopark, Demeter oder Naturland.

Durch zahlreiche weitere nationale und regionale Maßnahmen trägt der EDEKA-Verbund dazu bei, höhere Standards für Tierwohl und Tiergesundheit in der Prozesskette zu etablieren. Hierzu zählen, neben den genannten Zertifizierungen, beispielsweise auch die Markenfleischprogramme, die von den sieben regionalen EDEKA-Großhandlungen gesteuert werden – unter anderem "EDEKA Gutfleisch" für Schwein und Rind, "Bauerngut" für Rind-, Kalb-, und Schweinefleisch, "Fleischhof Rasting" für Schwein und Kalb, "Südbayerische Fleischwaren" für Schwein, Rind und Pute, "Hofglück" für Schwein, "Schwarzwald Bio Weiderind" für Rind, "Unsere Heimat" für Milch, Molkereiprodukte, Wurst und Eier sowie weitere Programme. Desweiteren unterstützen wir eine Vielzahl von Pilotprogrammen und wissenschaftlichen Forschungsprojekten zur Verbesserung von Tierwohl und Tiergesundheit."

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