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Die Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye gibt der „Professor Albrecht Penck“ einen neuen Namen. Das ehemalige Forschungsschiff soll fortan den Namen „Alan Kurdi“ tragen – der ertrunkene dreijährige Junge, der 2015 zum Symbol der Flüchtlingskrise wurde.

Das Bild vom Leichnam des kleinen Alan Kurdi am Strand von Bodrum ging 2015 um die Welt. Bekleidet mit einem roten T-Shirt und einer kurzen blauen Hose wurde seine Leiche an den Strand des türkischen Badeorts angeschwemmt – halb im Wasser, auf dem Bauch liegend, mit verdrehten Armen und dem Gesicht nach unten. Das Foto und sein Name gelten seitdem als Sinnbild für die Flüchtlingskatastrophe und stehen symbolisch für die vielen Opfer dieser globalen Krise.
 
Die Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye wird am 10. Februar sein Rettungsschiff „Professor Albrecht Penk“ umbenennen. Die Schiffstaufe wird in kleinem Rahmen im Hafen von Palma de Mallorca durchgeführt. Der Verein bat die Familie Kurdi bereits im Dezember erfolgreich um die Genehmigung, dem Schiff nach seinem ersten Einsatz den Namen ihres verstorbenen Jungen geben zu dürfen. Die Familie willigte ein und nahm zudem die Einladung des Vereins an, die Taufe des Schiffes selbst durchzuführen. Vater Abdullah Kurdi und die Tante des Jungen Fatima Kurdi werden dazu eigens nach Mallorca reisen. „Mit dem Namen ‚Alan Kurdi‘ wollen wir eindringlich daran erinnern, worum es wirklich geht und allein gehen sollte. Es geht eben nicht um Schiffe, Kapitäne, NGOs und Konflikte mit verirrten Politikern. Es geht um Menschen, die täglich im Mittelmeer ertrinken und um den unendlich andauernden Schmerz derer Angehörigen“, sagt Gorden Isler, Sprecher von Sea-Eye e.V.

Die Aufnahmen des ertrunkenen Jungen im September 2015 bewegten tausende Zivilisten Europas dazu, sich der zivilen Seenotrettung zuzuwenden. So auch Hannelore und Michael Buschheuer aus Regensburg, die zusammen mit Freunden den Verein Sea-Eye e.V. gründeten. Es war der Moment, an dem Handwerker, Rechtsanwälte, Ärzte, Makler, Rentner und Studenten mehr als nur Betroffenheit empfanden. Sie fühlten sich verantwortlich und fähig, etwas zu tun. Mit Sea-Eye-Schiffen retteten seit 2016 hunderte ehrenamtliche Crewmitglieder in über 60 Missionen weit mehr als 14.000 Menschenleben. Darunter auch vielen Kindern, die neben ihren Müttern und Vätern auf seeuntauglichen Gummibooten saßen. „Wir sind glücklich darüber, dass ein deutsches Rettungsschiff den Namen unseres Jungen tragen wird. Mein Junge am Strand darf niemals vergessen werden. Unseren Schmerz um den Verlust meiner Frau und meiner Söhne, teilen viele, tausend Familien, die Söhne und Töchter auf so tragische Weise verloren haben“, sagt Abdullah Kurdi.

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