Wird sich die Brexit-Verzögerung auf die deutsche Wirtschaft auswirken?
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Schon seit Monaten ist klar, dass der bevorstehende Brexit Verluste in Millionenhöhe für die deutsche Wirtschaft bedeuten könnte. Ein harter Brexit, der trotz der bewilligten Fristverlängerung für die Verhandlungen mit der EU im Zuge der politischen Unsicherheit noch immer nicht auszuschließen ist, würde die Lage dramatisch zuspitzen.
Wird auch nach Ablauf der Verlängerung keine Einigung zwischen Großbritannien und der EU gefunden, rückt dieses Szenario näher. Vor allem die anfallenden Zölle würden den Handel zwischen Großbritannien und der EU belasten und können ihn perspektivisch um bis zu 50 % reduzieren, wie ein Bericht des Instituts der deutschen Wirtschaft meldet.
Auch für deutsche Unternehmen wäre das Szenario eines ungeregelten Austritts Großbritanniens aus der EU eine große Belastung. In Zeiten der Unsicherheit wurden die Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft vorsorglich bereits um einen halben Prozentpunkt verringert.
Viele Unternehmen haben sich bereits seit Monaten auf die Folgen eines ungeregelten Brexit vorbereitet, richtig vorbereiten kann man die Konsequenzen dieses präzedenzlosen Ereignisses nicht.
In der UK sind die Auswirkungen des Brexit und seiner Verzögerung bereits jetzt zu spüren. Nicht nur ist seit der Austrittserklärung der Kurs des britischen Pfund gefallen, auch die Wirtschaft ist bereits um 2 % geschrumpft, was einen Verlust fast einer Milliarde Euro pro Woche bedeutet, wie CNN berichtet. Auch die Wachstumsprognosen der britischen Wirtschaft schwanken und das hat vor allem mit der Unsicherheit zu tun, die das Ergebnis des Brexit noch immer umgibt.
Durch die politischen Entwicklungen der letzten Wochen – gescheitertee Abstimmungen im Parlament, Gesuche um Aufschub in letzter Minute, Dissens ohne Kompromissbereitschaft und Demonstrationen auf den Straßen von London – scheint die britische Regierung auch die Glaubwürdigkeit in ihre Handlungsfähigkeit zu verspielen.
Wie sich die Entwicklungen auf die Wirtschaft auswirken, lässt sich auch am Aktienmarkt ablesen. Die große Reaktion ist erst mit der endgültigen Entscheidung über den Brexit zu erwarten, bereits jetzt machen sich aber neue Trends bemerkbar. Großbritanniens Blick in die Welt war einer der Antriebe für den Brexit, für Anleger kann das Vertrauen in das Potenzial für die britische Wirtschaft neue Märkte eröffnen, den Anbieter wie etwa Pepperstone außerhalb der EU bestreiten. Wer sich für diese Strategien interessiert, kann hier die ganze Meldung lesen.
Mit dem Brexit-Chaos, wie selbst britische Tageszeitungen titeln, scheint auch die Stimmung in der Wirtschaft von einem „kontrollierten Einschlag“ zu einer immer unklareren Prognose zu tendieren. Klar ist, dass mit dem Austritt des europäischen Partners aus der EU entscheidende Exportverluste für Deutschland zu erwarten sind.
Über Jahrzehnte hinweg aufgebaute Unternehmens- und Prozessverflechtungen werden ohne Großbritannien neu gewoben werden müssen. Für Unternehmen, die bereits mit dem Strukturumbau mit Blick auf Kontinentaleuropa begonnen haben, bedeutet jede Phase des Übergangs und der Unsicherheit Verlust.
Durch die Verzögerung des Brexit, dessen Ausgang genauso ungewiss ist wie vor zwei Jahren, bleiben wichtige Veränderungen in der Warteschleife, die Unsicherheit bei Unternehmen und Anlegern bleibt bestehen. Zur Entwicklung von London gibt es unterschiedliche Meinungen, viele Firmen haben bereits Standorte in Frankfurt am Main eingerichtet. Unsicherheit und Stagnation für die deutsche Wirtschaft und die EU birgt das Potenzial für globales Wachstum aus Sicht einiger im Vereinigten Königreich.