Azubi Welcome Day 2019
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Grillduft liegt in der Luft, dazu ein leicht bewölkter Himmel und spätsommerliche Temperaturen – kurzum: Das Wetter präsentierte sich am Azubi Welcome Day 2019 von seiner besten Seite. 35 Auszubildende der Wittmann und Hofmann AG erlebten einen ereignisreichen Tag, bei dem sich nicht nur alles um die Autos ihres Arbeitgebers drehte.
Um 7.45 Uhr am vergangenen Freitag startete der Bus in Regensburg, erzählt ein Auszubildender, bevor er am Ende des Tages etwas erschöpft genussvoll in seine Bratwurstsemmel beißt. Danach ging es über Abensberg nach Ingolstadt und dann noch nach Pfaffenhofen, ehe der Bus aufgrund eines Staus mit rund 40 Minuten Verspätung gegen 16.45 Uhr wieder in Regensburg einrollte. Insgesamt lernten die Azubis neun Betriebe an insgesamt vier verschiedenen Standorten der Hofmann und Wittmann Gruppe kennen. BMW, Mini, Porsche oder VW – den Verantwortlichen war es wichtig, dass die 35 neuen Auszubildenden ein „Gespür“ dafür bekommen, dass „alle Häuser verschieden sind“, betont Personalleiterin Kerstin Bacher.
300 Bewerbungen auf 35 Stellen
300 Bewerbungen gingen 2019 für die angebotenen Ausbildungsstellen ein, sagt Bacher zufrieden und fügt hinzu: „Wir hatten noch die Wahl.“ Denn während manch andere Betriebe zum Teil händeringend nach Azubis suchen, könne sich die HW Gruppe momentan nicht über einen Bewerbermangel beschweren. Und das Beste für die Auserwählten: „Wenn sie wollen, werden sie auch übernommen.“ Schließlich investiere man viel Zeit in die Neuankömmlinge und man brauche schlichtweg auch die Fachkräfte – egal ob Automobilkaufmänner und -kauffrauen, Einzelhandelskaufmänner, Lackierer, KFZ-Mechatroniker an der Karosserie, KFZ-Mechatroniker mit Schwerpunt Elektro-Technik oder den Allrounder KFZ-Mechatroniker. Dies sind nämlich die sechs verschiedenen Ausbildungsberufe, für die man sich auch 2019 wieder bewerben konnte.
Bei VW gibt es sogar zwei Mechatronikerinnen und sogar eine Lackiererin – eine Ausbildungssparte, die sich schwertut, so Bacher. Die junge Frau, die sich nun dafür entschieden hat, sei da sicherlich nicht einfach so reingerutscht oder habe sich verlaufen, schmunzelt Bacher. Dahinter stecke wirkliches Interesse an dem Beruf. Aber auch auf der anderen Seite gibt es eine Seltenheit: Ein Junge habe sich für Büromanagement beworben und sei auch dankbar genommen worden. Gerade bei Jungs stehe dieser Beruf nämlich nicht so „cool“ da, wie etwa ein KFZ-Mechaniker. Am Alter der Azubis habe sich aber wenig geändert, so Bacher. Die meisten sind klassische Schulabgänger mit Mittelschul- oder Realschulabschluss und auch dementsprechend alt. Nur ab und an sei mal jemand dabei, der auch älter ist, dies käme aber nicht so häufig vor.
Als der Bus kurz vor 17 Uhr in Regensburg eintrifft, warten nicht nur die Ausbilder von allen Abteilungen auf die Azubis, sondern auch einige Eltern, die ebenso wie Geschwister jährlich zum Azubis Welcome Day eingeladen werden. Es gehe schließlich um den Austausch untereinander und die Gespräche miteinander bei einem gemütlichen Beisammensein, betont Bacher. Und tatsächlich wirkt die Atmosphäre am Gebrauchtwagenzentrum Ostbayern in Regensburg sehr familiär – mit Bierbänken, Bratwürsten, Steaks, Käse, Brötchen und Getränken. Man solle noch zugreifen, „bevor die Meute einfährt“, ruft Bacher lachend den Wartenden zu.
Studium kein Muss
Als die „Meute“ dann anrollt, strömen auch sogleich die ersten Azubis Richtung Grill, um sich die wohlverdiente Stärkung am Ende eines langen Tages zu holen. Fragt man in die Runde zufriedener Gesichter, was ihnen am besten gefallen habe, bekommt man unterschiedliche Antworten: Während dem einen die „Führung durch die Autohäuser“ am besten gefallen hat, mochte der andere „die Vorstellung des Unternehmens“ am liebsten. Den Verantwortlichen war zudem wichtig, dass die Azubis auch die Führungskräfte kennenlernen, bei denen auch manch einer als Mechatroniker angefangen hat und nun eine Führungsposition innehat. Man müsse nämlich nicht zwingend studieren, es gäbe auch viele andere Werdegänge, erzählt Bacher einem Elternpaar.
Als wir nach dem Gespräch mit ein paar Azubis von der Bierbank aufstehen wollen, bremst uns ein Mädchen und sagt: „Sie können auch ruhig noch schreiben, dass die sozialen Kontakte gefördert werden.“ Dies habe ihr am Azubi Welcome Day 2019 nämlich am allerbesten gefallen – dass man Leute kennenlernt, die man in den Betrieben aufgrund unterschiedlicher Ausbildungssparten sonst nicht zu Gesicht bekäme. Und sie scheint damit richtig zu liegen. Denn obwohl der neue Ausbildungsstart noch keine vier Wochen zurückliegt, haben sich bereits Gruppen unter den jungen Menschen gefunden, die jede für sich und alle zusammen eine Gemeinschaft bilden, die auch nach einem langen, anstrengenden Tag noch Freude an ihrer Ausbildungswahl ausstrahlen.